Die Welt da draußen ist groß und fremd. Warum sie erkunden, wenn man sich doch in seinem gewohnten Terrain auskennt. Wenn man weiß, was man tun und was man lassen soll. Hier in vertrauter Umgebung fühlt man sich wohl und sicher. Doch was wäre, wenn man aus dieser vertrauten Umgebung ausbricht, das Ungewohnte probiert und Neues entdeckt? Welche Chancen würden sich eröffnen, welche neuen Begegnungen könnte man haben? Kaninchen kennt die Antworten auf diese Fragen.
Hals über Kopf in die weite Welt
In seinem Kaninchenbau, zusammen mit anderen Vertretern seiner Art, fühlt sich Kaninchen am wohlsten. Hier ist es warm und gemütlich und alle verhalten sich so, wie es sich für Kaninchen gehört. Doch eines Tages passiert es: Als das kleine Langohr nach einer großen, roten Möhre greifen will, kommt es ins Straucheln, stolpert, schlittert und purzelt den Hügel hinunter. Kaninchen fällt in ein unbekanntes Loch, in den Fluss, wird ans andere Ufer gespült und steht hier nun verlassen und alleine da. Es hat Angst. Angst vor den anderen, unbekannten Tieren, die es bestimmt fressen wollen. Angst vor den fremden Früchten, die bestimmt ganz furchtbar schmecken, Angst davor, was es denn alleine in der weiten Welt tun soll. Und während es noch vor Angst schlottert, wird ihm eine große haarige Tatze entgegengestreckt. Eine Tatze, die ganz sicher nicht gefährlich ist, sondern der Beginn einer neuen Freundschaft und neuer Entdeckungen ist.
Vom Mut, aus seiner Komfortzone auszubrechen
Wir alle kennen sie, unsere Komfortzone. Also jenen Raum, in dem wir uns sicher und behaglich fühlen, der uns vertraut ist und stets mit den gleichen Abläufen begegnet. Das ist einerseits gut, anderseits verhindert eine solche Komfortzone auch, dass wir Neues lernen, uns weiterentwickeln und Unbekanntes entdecken. Raus aus der Komfortzone sollte daher das Motto sein, um das Unbekannte zu erkunden. Denn so lernen wir Neues kennen, finden neue Freunde, überwinden Unsicherheiten und Ängste und erkennen, wie viel mehr die große weite Welt da draußen uns zu bieten hat.
Genau darum geht es in diesem Bilderbuch. Kaninchen ist in solch einem behüteten und begrenzten Raum aufgewachsen. Die Grenzen sind aber nicht physisch gesteckt, sondern eher durch anerzogene Verhaltensmuster gezogen wurden. Kaninchen weiß, wie weit es gehen darf, weiß, was es tun und was es lassen soll, weiß, mit wem es sprechen darf und wer Gefahr bedeutet. Vieles davon ist mit Vorurteilen behaftet und völlig falsch. Doch bisher hatte Kaninchen weder den Mut noch die Gelegenheit, das Unbekannte zu erkunden. Am Mut fehlt es ihm auch noch eine Weile, als es aus seiner gewohnten Umgebung in fremdes Terrain gelangt. Doch nach und nach findet Kaninchen Mut und entdeckt, wie großartig, bunt und aufregend die Welt da draußen doch ist.
Getragen wird diese Geschichte von wunderschönen Aquarellzeichnungen. In ihnen finden wir zarten Pastelltöne, so frisch wie Kaninchens Mut, den es gerade findet. Andere Szenen sind dunkel und verdeutlichen Kaninchens Angst. Doch selbst in diesen dunklen Momenten ist immer ein kleiner leuchtender Farbklecks zu sehen Mut macht und einlädt, das Neue, Unbekannte zu entdecken.
Den Mut finden, um das Unbekannte zu entdecken, aus gewohnten Schemen auszubrechen und Neues zu wagen, darum geht es in Jessica Meserves zauberhaften und warmherzig erzähltem Bilderbuch. Ihr Kaninchen, ihr kleiner Angsthase, schafft es aus seiner Komfortzone herauszukommen und die große, bunte und aufregende Welt zu entdecken. Eine Welt neuer Eindrücke, neuer Gelegenheiten und vor allem neuer Freundschaften. Ein wundervolles Bilderbuch, das man allen kleinen und großen Angsthasen wärmstens empfehlen kann.
Details
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Originaltitel:Beyond the Burrow
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:01/2022
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Umfang:40 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:3 Jahre
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ISBN 13:9783959390989
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Preis (D):16,95 €