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Das Leben hält viele Wege für uns bereit. Welchen man geht, hängt von uns selbst ab. Es gibt Wege, die Vertrautes und Bekanntes bieten, die leicht zu gehen sind, aber an deren Ende wir immer das gleiche, gewohnte vorfinden. Dann gibt es Wege, die neu und unbekannt sind. Die steinig und schwierig aussehen. Aber bedeutet das auch, dass an ihrem Ende nichts Schönes kommt? Die Antwort wird man nur finden, wenn man mutig ist und diesen unbekannten Weg beschreitet. Doch eines ist klar: Man kann darauf vertrauen, dass selten etwas Schlechteres folgt, sondern vielmehr eine Entwicklung auf uns wartet.

Das Land hinter den Bergen

Sehnsüchtig wandert Animahs Blick in Richtung der Bergkette, hinter der das Novemberland liegt. Den Weg dorthin hat noch niemand gewagt. Er sei zu riskant, zu eisig und zu gefährlich, so erzählt man es sich im Dorf. Doch was kann das Dorf den Kindern bieten? Alles was sie sehen, sind staubige Wege, steinige Felder, verdorrte Erde und vertrocknete Blätter. Da fassen die Kinder einen Entschluss: Sie wollen nicht mehr ängstlich sein, sondern mutig. Sie wollen den Weg in das unbekannte Novemberland wagen, um zu sehen, was es zu bieten hat. Sie träumen von grünen Wiesen, sanften Hügeln und sprudelnden Bächen. Noch bevor der nächste Morgen dämmert, machen sich die Kinder auf den Weg. Sie haben nur wenig bei sich, gerade einmal Proviant für unterwegs. Ihr Weg ist düster und steinig. Je höher sie kommen, desto kälter und eisiger wird es. Doch die Kinder geben nicht auf. Sie machen einander Mut, geben sich Hoffnung und Kraft, auch die letzten, noch so schwierigen Meter zu gehen. Und dann haben sie es geschafft. Dann sehen sie ein Licht, sehen in ein Tal hinab, das noch viel schöner ist, als sie es sich vorgestellt haben.

Geschichte über den Mut, neue Wege zu gehen

Michael Engler erzählt hier eine sehr gefühlvolle und poetische Geschichte. In ihr geht es um den Mut, neue Wege zu gehen. Es geht um das Loslassen alter Gewohnheiten und Ansichten und um den Mut, etwas Neues zu wagen. Es geht um das Zurücklassen von Bekanntem und den hoffnungsvollen Schritt in eine neue, bessere Zukunft. Das ist keine leichte Entscheidung, doch mit Begleitern an seiner Seite, mit Freunden, die Mut machen, die tröstende und kraftspendende Worte sprechen, kann dieser Schritt gelingen. Gerade dieser Zusammenhalt ist für die Kinder dieser Geschichte enorm wichtig. Sie wagen etwas, wovor die Erwachsenen bisher zurückgeschreckt sind. Sie begeben sich auf einen schweren und gefährlichen Weg, an dessen Ende eine bessere, hoffnungsvollere Zukunft steht. Die Kinder haben einander und so gelingt es ihnen, einen gefahrvollen Weg zu gehen, der ihnen vieles abverlangt. Die Stärksten sind für die Schwachen da, geben ihnen Halt und machen ihnen immer wieder Mut. So lernen die Kinder, über sich hinauszuwachsen.
Das ist es, wovon Michael Engler seiner jungen Leserschaft in diesem Bilderbuch erzählt. Seine Sprache ist poetisch und kraftvoll, seine Worte berühren. Sie lassen die Leserschaft mitfiebern, bangen und hoffen.
Begleitet wird die Geschichte von Matthias Derenbachs großartigen Illustrationen. Sie greifen nicht nur die Stimmung, die Gefühle treffend auf, sie sind unglaublich ausdrucksstark, beeindruckend und emotional. Die Reise der Kinder wird durch sie spürbarer. Man wandert mit ihnen gemeinsam, kämpft sich durch peitschenden Regen und eisige Schneestürme. Die Emotionen, die Michael Engler in seinen Worten vermittelt, baut Matthias Derenbach ebenso brillant in seine Illustrationen ein.

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