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Die Eiche gilt als König des Waldes. Ihr werden viele Eigenschaften zugesprochen: Ewigkeit, Wahrheit, Ausdauer, Kraft, Stärke. In vielen Wappen ist die Eiche zu finden. Auch glaubte man, dass die Löcher in Eichen Tore zu anderen Welten sind. Thomas Müller hat mit der Eiche Verbindung aufgenommen und weiß in seinem faszinierenden Kindersachbuch viel über diesen Baum zu berichten.

Faszination Eichenbaum

Majestätisch und riesengroß stehen Eichenbäume in Wäldern, Parks oder Gärten. In ihren tiefen Wurzeln, um ihren gewaltigen Stamm, im ausladenden Blätterdach und um die Bäume herum findet eine Vielzahl von Tieren eine Heimat. Einige der bekanntesten Waldbewohner bietet sie Schutz und Nahrung. Darunter Wildschwein, Hirsch, Reh, Fuchs und Waldmaus. Sie sind auf der Suche nach Pilzen, die nicht nur rund um die Eiche, sondern auch an ihrem Stamm wachsen. Auch Beeren, Insekten, Würmer und natürlich im Herbst Eicheln selbst, stehen auf dem Speiseplan der Tiere. Entlang des Stammes und zwischen den Zweigen tummeln sich zahlreiche Insekten. Käfer, Schmetterlinge und deren Larven nutzen den Baum als Heimat. Kein Wunder, dass sich zahlreiche Vögel in den Zweigen niederlassen. Hier gibt es reichlich Nahrung für sie und ihren Nachwuchs. Schaut man geduldig in das dichte Blätterwerk, wird man Rotkehlchen, Amseln, Meisen, Wiedehopf, Spechte und auch Waldkäuze entdecken. Flink huschen Eichhörnchen und Baummarder durch die Zweige. Je länger man den Baum beobachtet, desto mehr Tiere, desto mehr Leben wird man hier sehen.

Einzigartiges Sachbuch

Ein Buch nur über einen Baum? Ist das denn überhaupt spannend? Und wie! Thomas Müller präsentiert mit diesem Werk ein einzigartiges und faszinierendes Sachbuch. Wer glaubt, die Eiche wäre nur ein Baum von vielen, einer der für uns im Herbst Bastelmaterial herabwirft, der irrt gewaltig. Denn der Eiche wird nicht ohne Grund so viel Symbolik und mythische Bedeutung zugesagt. An ihr, zwischen ihren Zweigen und um sie herum tummelt sich unglaublich viel Leben: kleinste und große Tiere, Pilze und einige Pflanzen. Das Buch ist eine Fundgrube, ein wahrer Schatz. Einmal aufgeschlagen, kommt man aus dem Staunen nicht mehr heraus. Fasziniert blättert man Seite um Seite vor oder auch zurück, liest diesen oder jenen Abschnitt, betrachtet die dazugehörigen Illustrationen. Es ist eine völlig neue Welt, die sich hier öffnet und man hat wirklich das Gefühl, dass jedes Loch in diesem Baum in eine andere Welt führt.

Das Buch ist in drei große Kapitel aufgeteilt, die sich wiederum in viele kleine Abschnitte gliedern. So erkundet man den Baum nach und nach, beginnt unten im Erdreich und wandert langsam hinauf in Richtung Baumkrone. Ganz wichtig auf dieser Entdeckungsreise sind die Bilder, die ebenfalls vom Autor stammen. Sie tragen das Buch, seinen Inhalt. Mit jeder Seite, die man aufschlägt, fällt der Blick zunächst auf die sehr realistischen und eindrucksvollen Bilder. Erst dann beginnt man, die drum herum platzierten Texte zu lesen. Es steht also nicht das Lesen selbst im Mittelpunkt, sondern passiert eher nebenbei. Genauso nebenbei bleibt dann auch das Wissen bei den Kindern hängen. Denn wie erwähnt, wird man immer wieder vor- und zurückblättern, wird man das Buch stets erneut zur Hand nehmen und damit auch die Texte mehrere Male lesen. Aus Neugier, aus Begeisterung, aus Faszination. So muss ein Sachbuch sein, so funktioniert es und so begeistert es seine Betrachter.

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