Geheimagenten haftet ein ziemlich geheimnisvolles Flair an. Kein Wunder, steckt es doch schon fast im Namen. Auch für Kinder bedeuten Spione und Geheimaufträge abenteuerliche Unterhaltung. Und doch hat sich in den letzten Jahrzehnten der Liste der erforderlichen Fähigkeiten, um in einem derartigen Geschäft erfolgreich zu sein, stark verändert. Logan Macx startet nun mit „Swift & Hawk – Cyberagenten“ in ein neues Zeitalter. Der erste Band der Romanserie trägt den Titel „Die Entführung“.
Das Gute daran, der Sohn einer CIA-Agentin zu sein ist, dass man immer auf alles vorbereitet ist. Dementsprechend hat Caleb schon immer einen Fluchtplan mit seiner Mutter gemacht, falls irgendetwas Unvorhergesehenes passieren sollte. Völlig überraschend kommt der Tag, als ungebetene Gäste Calebs Mutter entführen. Er selbst entkommt und versucht, wie vereinbart, mit einer seiner Lehrerinnen an der Schule Kontakt aufzunehmen. Stattdessen geht er einigen Spuren mithilfe seiner KI nach und findet sehr schnell seine Klassenkollegin „Zen“ Zenobia, die offenbar wie er auf seine Lehrerin wartet. Tatsächlich ist diese aber Leiterin des Möbius-Programms, einer Undercover-Agentenschule. Unmittelbar nachdem die beiden die Agentennamen Swift und Hawk erhalten, überschlagen sich die Ereignisse. Sie sind auf sich allein gestellt und müssen sich auf ihre Fähigkeiten als KI-Programmierer und Robotik-Crack verlassen – zugegeben, Zens Kampfsportkenntnisse sind auch hilfreich. Besonders als die Helfer eines superreichen Chefs eines Technologieunternehmens auf der Jagd nach Caleb selbst sind. Worum geht es eigentlich? Das müssen Swift und Hawk nun allein herausfinden.
Technologie ist etwas, das niemals stillsteht. Und selbstverständlich gibt es auch bereits Jugendliche, die technologiebegeistert sind und selbst etwas zum Fortschritt beitragen. Die beiden Protagonisten des Romans sind bereits mit Hochtechnologie großgeworden, da beide in Familien aufwachsen, in denen Elternteile in der Computertechnik, beziehungsweise in der Robotik arbeiten. Vom Standpunkt des Erzählers und im Sinne der Leser*innen ist es ebenfalls spannend, wenn die Helden besondere Fähigkeiten haben. Hier ist nur die Balance etwas schwierig. Klar kann man ohnehin nicht zu sehr ins Detail gehen. Was bedeutet es, eine Starke KI zu erschaffen? Welche Herausforderungen kommen bei Miniaturisierung (in diesem Fall bei Mini-Robotern) auf die Konstrukteurin zu? Das wird natürlich nur angerissen und erfreulich gut argumentiert. Denn selbst wenn Caleb und Zen Wunderkinder sind, bauen sie auf etwas auf, was bereits da war. In diesem Fall, einem KI-Entwurf des eigenen Vaters. Darüber hinaus ist die Handlung spannend, die Interaktion der beiden Helden witzig und der geheimnisvolle Feind im Hintergrund macht das Lesen noch interessanter.
„Die Entführung“ ist der erste Band der Reihe „Swift & Hawk – Cyberagenten“ von Logan Macx. Junge Agenten- und Technologiefreunde kommen hier voll auf ihre Kosten, da es ein spannendes Abenteuer mit viel Improvisation und Technomagie gibt. Es wird einiges erklärt, vieles nur angedeutet aber trotzdem auf genügend Realismus gesetzt, um nicht einfach zwei junge Übercharaktere auf den Leser loszulassen. Spaß und Spannung sind garantiert.
Details
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Originaltitel:Swift & Hawk: Cyberspies - Razor's Edge
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Band:1
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Erschienen:08/2022
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Umfang:320 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:10 Jahre
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ISBN 13:9783551584779
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Preis (D):14,00 €