Leserabe, Lesen lernen mit Comics

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Voller Begeisterung starten Kinder in ihr erstes Schuljahr, freuen sich darauf, nun endlich lesen zu lernen. Doch dann die Ernüchterung: Lesen ist gar nicht so einfach und verlangt vor allem viel Übung. Nun sind Geschichten und Texte gefragt, die Kinder ansprechen und vor allem motivieren, dranzubleiben. Die Reihe "Leserabe" bietet sehr viele verschiedene Konzepte für unterschiedliche Altersstufen. Eines davon ist "Lesen lernen mit Comics", in dem Fließtexte mit Comics verbunden werden. "Ein Fall für Hamstermän: Der Schreihals schlägt zu" ist ein Buch der Reihe und für Leser ab der ersten Klasse gedacht.

Seit Tobias vor einem Jahr von einem Hamster gebissen wurde, verfügt er über Superkräfte. Er kann super buddeln, unglaublich gut nagen, besser riechen als jeder andere und seine Backen mit allem Möglichen vollstopfen. Ja, Tobias ist Hamstermän, jener Held, der seine schützende Hand über die Stadt hält. Und das ist auch bitter nötig, denn seit kurzem bringt ein Schreihals die Stadtbewohner des Nachts um den Schlaf. Ohne lange zu zögern macht sich Hamstermän auf die nicht ganz ungefährliche Jagd nach dem Superschurken.

In dieser Geschichte räumt der Autor mal ordentlich mit den Superhelden-Klischees auf: Maske, cooles Logo auf der Brust, hautenges Kostüm mit sauberer Unterhose darüber - ganz wichtig, warum auch immer -, breiter Gürtel und wehender Umhang. Der Biss eines wilden, verrückten Tieres, durch den die Superkräfte auf den Protagonisten übergegangen sind, die Nachtaktivität derselben sowie die Müdigkeit tagsüber und natürlich die überall versteckten Kostüme, um jederzeit einsatzbereit zu sein. Die Geschichte strotzt nur so von Witz und Ironie. Frank Schmeißer erzählt mit einem lockeren-frechen Ton, der durch die Ich-Form noch besser zur Geltung kommt. Damit erreicht er sein junges Lesepublikum, aber auch ältere Leser können über so manche Szene noch schmunzeln. Die Geschichte ist peppig und locker erzählt und entlockt dem jungen Lesepublikum so manchen Lacher. Um das Ganze noch zu untermalen, hat Parick Wirbeleit nicht etwa nur ebenso witzige Illustrationen beigefügt, sondern kleine Comic-Panels. Diese fügen sich in den Fließtext ein und führen die Handlung weiter. Obendrein haben sie noch eine zweite Bedeutung. Denn das Erstlesebuch setzt auf dem bewährten Konzept auf, dass Leseanfänger und erfahrene Leser zusammen lesen. Der schwierige, lange Text ist für letztere, der kurze, einfache für Grundschüler. Natürlich können sie aber auch Teile der längeren Texte übernehmen, wenn die Sprechblasen ihnen nicht mehr reichen. Denn tatsächlich sind die darin abgedruckten Texte sehr kurz und bieten nur wenig Raum zum Üben und Festigen der Lesekompetenz. Das ist aber der einzige negative Kritikpunkt an dem Buch. Denn ansonsten überzeugt es auf ganzer Linie - so wie man es bei Büchern der Reihe "Leserabe" bisher gewohnt war.

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