Kalle & Kralle

Ein Kater gibt Gas

Antolin Quiz
von Christoph Mauz, Vera Schmidt (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 24. November 2020

Ein Kater gibt Gas

Haustiere sind für Kinder ganz besondere Gefährten. Sie sind Freunde, denen sie manches Geheimnis anvertrauen, bei denen sie Trost finden und mit dem sie gerne sprechen. Schade, dass diese Gespräche sehr einseitig sind. Nicht so bei Christoph Mauz, der seinen Kater Kralle dank eines kleinen Extras zu Wort kommen lässt. Warum, weshalb, wieso erzählt der Autor in seinem Reihenauftakt „Ein Kater gibt Gas“.

Kalle und Kralle decken unglaubliches auf

Kalle wohnt zusammen mit seinem Vater, Großvater und Kater Kralle in einer richtigen Männer-WG. Der Großvater ist Erfinder und bastelt gerne. Dank dieser Leidenschaft und einem selbstgebastelten Sprachmodulators kann Kater Kralle sprechen. Und das tut er mit Kalle ununterbrochen. Der findet eines Tags einen Drohbrief im Briefkasten, weil der Kater in das Rosenbeet der Nachbarn gek…macht hat. Dieser Brief kann nur von diese seltsamen alten Nachbarin sein, die früher Opernsängerin in Wien war. Mit der stimmt etwas nicht und Kalle und Kralle wollen herausfinden, was genau. Dabei machen sie eine unglaubliche Entdeckung.

Kalle & Kralle: Ein Kater gibt Gas

Spannung, Humor und zwei coole Ermittler

Mit Kalle und Kralle bringt Autor Christoph Mauz nicht nur zwei coole Ermittler an den Start, sondern beginnt auch eine tolle neue Kinderbuchreihe. „Ein Kater gibt Gas“ ist der Auftakt dazu und legt auch gleich mit einem ordentlichen Tempo los. Zunächst lernen wir natürlich Kalle kennen, der mit Vater und Großvater zusammenlebt. Bereits die drei sind ein schräges Gespann und lassen erahnen, dass der Familienalltag ganz sicher nicht langweilig wird. Kalle selbst ist aufgeweckt, hat aber gerade Stress mit ein paar Chaoten aus seiner Schule. Und dann ist da noch Kater Kralle, ein Schmusetiger wie er im Lehrbuch steht. Er ist etwas zu klein für sein Gewicht, mag es lieber gemütlich und gehört auch beim Futter eher zur wählerischen Kategorie. Nichtsdestotrotz hat er das Herz am rechten Fleck, einen Sprachmodulator, dank dem er sich mit Kalle unterhalten kann, und findet auch sonst Gefallen an den technischen Extras, die Kalles Opa so bastelt. Alles das verleiht der Geschichte viel Witz und vor allem Tempo. Eher zufällig als gewollt purzeln die zwei in die Ermittlungen, die mit einem ganz schönen Knalleffekt enden. An komischen Momenten und kurzweiligem Lesevergnügen mangelt es in diesem Buch ganz sicher nicht. Christopher Mauz schöpft aus den Vollen und präsentiert seiner jungen Leserschaft einen Abenteuer, das begeistert. Das Ende ist wie erwähnt überraschend, anders und ganz sicher nicht nach Schema-F. In kurzen Zwischenkapiteln gibt der Autor zwar versteckte Hinweise, doch denkt man während des Lesens in eine etwas andere Richtung. Genauso soll es sein, so macht Lesen Spaß. Und Spaß steht bei diesem Buch an erster Stelle.
Begleitet wird die Geschichte von Vera Schmidts Illustrationen. Mit schwarz-weiß Bildern und Vignetten illustrierte sie das Buch und lockert damit den Textfluss auf. Sie trifft die Mimik und die katzenhafte Eitelkeit von Kralle köstlich, sie setzt einzelne Szenen unterhaltsam um. Ihre Bilder passen sehr gut zum Buch und runden es gekonnt ab.

Kalle & Kralle: Ein Kater gibt Gas

Spannend, unterhaltsam, humorvoll und rasant - alle diese Eigenschaften treffen auf „Ein Kater gibt Gas“, dem Auftakt zu Christoph Mauz‘ Kinderbuchreihe „Kalle & Kralle“, sicherlich zu. Mit jeder Menge Situationskomik, fesselnden Ermittlungen und einem überraschenden Ende begeistert das Buch und lässt sehnsüchtig auf Band 2 warten.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Illustration:

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