Elefäntchen Naseweis

Antolin Quiz
von Loes Riphagen
Rezension von Janett Cernohuby | 22. Januar 2017

Elefäntchen Naseweis

Von Zeit zu Zeit bekommen Klassiker einen neuen Anstrich verpasst, eine moderne Sprache, um sie auch für die junge Generation interessant zu machen. Gerade bei Märchen ist das immer wieder zu beobachten. Die niederländische Schriftstellerin Loes Riphagen griff Rudyard Kiplings Klassiker "Wie das Elefantenkind seinen Rüssel bekam" auf und wandelte es in ein modernes Bilderbuch um: "Elefäntchen Naseweis".

Vor langer Zeit hatten die Elefanten noch einen kurzen Rüssel, doch ein kleines, neugieriges Elefantenkind sollte dies ändern. Denn dieses Elefantenkind war sehr neugierig und wollte alles ganz genau erklärt bekommen. Es wollte wissen, ob der Maulwurf unter der Erde atmen kann. Warum Käfer kopfüber laufen können, ohne hinunterzufallen und ob der Specht vom vielen Hämmern keine Kopfschmerzen bekommt. So lief es durch den Wald und löcherte die Tiere mit seinen vielen Fragen. Bis es schließlich zum Krokodil kam. Dieses hatte gar keine Lust, auf die Fragen des Elefantenkinds zu antworten, sondern biss ihm stattdessen in die Nase. Sofort eilten alle Tiere herbei und versuchten das Elefantenkind aus dem Maul des Krokodils zu befreien - mit einem großen, beziehungsweise langen Ergebnis.

"Elefäntchen Naseweis" ist ein fröhliches Bilderbuch, das die Geschichte von Rudyard Kiplings Klassiker auf ganz wunderbare Art neu erzählt. Denn das Bilderbuch lebt vor allem von seinen Illustrationen. Die großflächigen, durch Papiercollagen gestalteten Bilder tragen die Geschichte. Worte wurden hier nur wenige verwendet und sie beschränken sich auf ein, zwei Sätze. Manche Seiten kommen sogar ganz ohne sie aus. Vielmehr sind es die Bilder, denen es gelingt, dieses tolle Märchen auf wunderbare und stimmungsvolle Art zu erzählen. Das Zusammenspiel von Farbe und schwarz-weiß-grauen Elementen betont die Kernaussage jeder Szene und lenkt auch den Blick des Betrachters sofort darauf. Letztendlich sind es nur die Tiere, die koloriert wurden, der Hintergrund ist farblos gestaltet. Das verleiht dem Buch eine besondere Stimmung. Die Tiere sind sehr charakterstark gezeichnet, oftmals kann man ihre Stimmung und ihren Gemütszustand in den Augen und im Gesichtsausdruck ablesen.
Die inhaltliche Aussage der Handlung ist zeitlos und spricht viele Familien an. Das Elefantenkind geht - wie jedes Kind - mit offenen Augen durch die Welt, beobachtet und hinterfragt neugierig alles, was es nicht versteht. Kinder werden sich rasch mit der Figur identifizieren alles, stellen sie doch auch immer wieder Fragen nach dem Warum.
Jedoch können diese Fragen an die falsche Person gerichtet auch Gefahr bedeuten. Im Buch symbolisiert das Krokodil diese Gefahr, denn es hat wenig Interesse an Elefänntchens Fragerei. Zum Glück gibt es viele Tiere, die ihm in der Not helfen - mit einem überraschenden Ergebnis.
Das Zusammenspiel von sehr wenig Text und starken Illustrationen überzeugt.  Mit großer Begeisterung und regem Interesse schauen sich jungen Leser eine Seite um die andere an, entdecken die Handlung in den Bildern und erzählen sie mit Faszination nach. Alles zusammen macht das das  Buch zu einem spannenden Abenteuer, das Kinder gerne immer wieder aufs Neue erleben.

"Elefäntchen Naseweis", die Neuinterpretation von Rudyard Kiplings Klassiker "Wie das Elefantenkind seinen Rüssel bekam", ist ein großartiges Bilderbuch für Kinder ab drei Jahren. Mit tollen und ausdrucksstarken Illustrationen erzählt es, dass es einem neugierigen jungen Elefantenkind zu verdanken ist, dass alle Elefanten einen langen Rüssel haben. Die neu erzählte Geschichte begeistert und gewinnt rasch die Herzen der Kinder.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2017
  • Umfang:
    44 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    3 Jahre
  • ISBN 13:
    9783959390422
  • Preis (D):
    18,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Illustration:

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