Dragons - Die Reiter von Berk

Dragons - Der blinde Passagier

von Simon Furman, Iwan Nazif
Rezension von Stefan Cernohuby | 14. April 2017

Dragons - Der blinde Passagier

Auch wenn man sich an einem Ort befindet, der einem im Grunde alles bietet was man braucht, kann man dennoch nach neuen Horizonten streben. Das ist im Normalfall nur natürlich, denn zu einem früheren oder späteren Zeitpunkt wird die damit zusammenhängende Neugier befriedigt. Überfallen einen Fernweh und Unzufriedenheit jedoch in einer Krisensituation, kann dies zu Problemen führen. „Der blinde Passagier“ lautet der vierte Comicband aus der Reihe „Dragons – die Reiter von Berk“.

Hicks ist alles andere als zufrieden. Obwohl er nur sehr wenig Langweile erlebt und auf Berk Freunde, Familie, Heim und Drachen hat, fragt er sich doch, was die weite Welt zu bieten hat. In einem grüblerischen Moment ist er derartig abgelenkt, dass ihn seine Freunde mit ihren Drachen aus einem Trainingshinterhalt überraschen und ihn und Ohnezahn sang- und klanglos zu Boden gehen lassen. Kurz darauf wird auf einem heimkehrenden Schiff ein blinder Passagier gefunden. Hroar erklärt, er käme von einer komplett langweiligen Insel. Er wäre hier um Hicks, Astrid, Rotzbakke, Fischbein und die Zwillinge mit ihren Drachen zu sehen, von denen er schon so viel gehört hätte. Obwohl sich Hrorar wie ein Fan gebärdet, zeigen die Drachen auf der Insel gleichzeitig sehr seltsames Verhalten. Sie werden immer reizbarer und selbst Hicks kann sie nicht wirklich unter Kontrolle halten. Für ihn stehen das Auftauchen des Fremden und die Stimmung der Drachen miteinander in Verbindung, an einen Zufall glaubt er nicht. Doch er klingt wie der einzige Skeptiker, alle anderen finden Hroar sympathisch und vielversprechend. Es geht soweit, dass ihm Hicks Vater Haudrauf sogar einen Drachen anvertraut...

Natürlich muss die Geschichte dramatisch werden, sonst hätte sie nicht genügend Potenzial für einen Comic. Erfreulich sind diesmal aber besonders zwei Details. Einerseits, dass der ganze Band einer einzelnen Geschichte gewidmet ist, andererseits, dass die Zeichnungen einen völlig anderen Stil als im Vorgängerband besitzen. Während die Bilder dort sehr rudimentär waren, erinnern sie im aktuellen Werk ein wenig an den Stil von „Asterix“. Die Handlung selbst ist nicht unbedingt überraschend und mag auch einer bereits existierenden Serienfolge ähneln, ist aber originell genug um für den einen oder anderen Lacher zu sorgen. Die meisten Charaktere laufen einfach mit, ohne wirklich viel Eigeninitiative zu entwickeln, welche von Protagonist und Antagonist übernommen wird. Da in diesem Fall die Kombination aus deutlich besseren Illustrationen und akzeptabler Handlung stimmt und darüber hinaus auch noch auf eine zweite, kürzere und meist ohnehin nicht aussagekräftige Geschichte verzichtet wurde, kann man für den vierten Band von „Die Reiter von Berk“ eine eindeutige Empfehlung aussprechen, insbesondere wenn die Kinder des Hauses gerne Drachen zähmen.

„Der blinde Passagier“ ist der vierte Band der Comicreihe zu „Dragons – Die Reiter von Berk“, die bei Cross Cult erschienen sind. Das Duo Simon Furman und Iwan Nazif haben diesmal ins Schwarze getroffen. Alle jungen Comicfans, die auch eine Vorliebe für die Drachenreiter von Berk haben, werden mit diesem Band eine Menge Spaß haben.

Details

Bewertung

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  • Illustration:

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