Monster leben mitten unter uns. Das wissen wir schon lange, denn sie begegnen uns in Form von nervigen Nachbarn und gemeinen Lehrkräften tagtäglich. Doch darüber hinaus gibt es auch noch die klassischen Monster - Oger, Trolle, Riesenhunde - die wir zwar nicht so oft zu Gesicht bekommen, die aber da sind. Um die kümmern sich die Monsterjäger, eine Berufsgruppe mit gefährlichem Auftrag.
Ein Handbuch für Monsterjäger
Jack ist einer von ihnen. Zumindest ist er ein angehender Monsterjäger, wenn auch eher unfreiwillig. Denn bisher verlief sein Leben ruhig, fast schon langweilig. Das ändertsich, als erst sein Vater spurlos verschwindet und dann eine fiese Tante Brunhilda auftaucht. Mit einem Mal überschlagen sich die Ereignisse. Erst taucht ein Oger im Garten auf, dann wird Jack durch eine List zum Monsterjägerlehrling des 200 Jahre alten und eher grantigem Stoop. Ihr Weg führt sie nach Cornwall, wohin auch der Oger aus Jacks Garten geflüchtet ist. Denn hier hat sich eine ganze Oger-Kolonie in einer Bärenhöhle verschanzt und sorgt für reichlich Chaos. Sie kidnappen eine Dorfbewohnerin nach der anderen und sperren sie in ihre stinkende Höhle. Mit der Hilfe von erwarteten Gefährten und seinem praktischen Handbuch für angehende Monsterjäger macht Jack sich also auf, den Ogern das Handwerk zu legen. Doch ihn erwartet so manche böse Überraschung, unerwartete Wendung und jede Menge blutrünstiger sowie ekliger Monster.
Abenteuer zum Verschlingen
Äußerst witzig und rasant erzählt Jan Mark dieses monsterstarke Abenteuer. Es ist ein Buch, das junge Lesende verschlingen werden. Oder war es andersherum? Wie auch immer, der Autor schlägt von Anfang an einen sehr flotten und witzigen Ton an, den er bis zum Ende beibehält. Slapstick, Situationskomik und viele Wortwitze machen das Buch zu einem kurzweiligen und humorvollen Lesevergnügen. Lesefutter ist hier nicht nur eine zutreffende Eigenschaft, es ist tatsächlich Programm.
Monster, das Jagen selbiger und unerwartete Helden funktionieren als Grundlage immer. Mit diesen Elementen können sich Kinder nicht nur gut identifizieren, sie können sich vor allem super darauf einlassen. Der Gedanke, dass wirklich jeder zum Helden taugt, ist hier einfach schräg und gelungen umgesetzt. Zunächst scheint unser Held und Protagonist Jack ja eher so der Loser zu sein. Weder glänzt er durch besondere Talente, noch kommt er aus einem coolen Familienumfeld. Glaubt man zumindest über weite Teile. Dass sich so mancher Umstand dann doch als völlig anders entpuppt, sorgt natürlich für zusätzliche Unterhaltung.
Aufmerksamkeit erregt aber nicht nur die Handlung, auch die Gestaltung des Buchs kann sich sehen lassen. Ausgestattet mit vielen Schwarzweiß-Illustrationen, Lautmalereien, Schmutzflecken sowie als Randnotizen eingefügte Ausschnitte des Monsterhandbuchs weckt das Buch auch optisch die Aufmerksamkeit der jungen Leserschaft. Vorbeigehen und ignorieren fällt hier sehr schwer.
„Monsterjagen für Anfänger“ ist ein witziges und schräges Fantasyabenteuer über einen ganz langweiligen Jungen, der zum unerschrockenen Monsterjägerlehrling wird. Die coole Gestaltung, kurzweilige Handlung und der flotte Erzählton machen das Buch zu richtigem Lesefutter, das Kinder verschlingen werden. Wortwörtlich.
Details
-
Originaltitel:Monster Hunting
-
Übersetzer*in:Maren Illinger
-
Erschienen:08/2023
-
Umfang:304 Seiten
-
Typ:Hardcover
-
Altersempfehlung:8 Jahre
-
ISBN 13:9783423764629
-
Preis (D):14,00 €