The Pirates and the Thunderbird - Die Piraten und der Donnervogel

von Andreas Stieber
Rezension von Janett Cernohuby | 04. Februar 2010

The Pirates and the Thunderbird - Die Piraten und der Donnervogel

Schulbegleitende Literatur zu verfassen, die gleichzeitig auch spannend und für Kinder und Jugendliche ansprechend sein soll, ist nicht einfach. Vor allem dann nicht, wenn es sich dabei um sprachbegleitende Romane handelt. So mancher Autor und Verlag hat sich dieser Herausforderung angenommen, konnte jedoch mit seiner Arbeit nicht ganz überzeugen. Anders ist es bei Andreas Stiebers Buch "The Pirates and the Thunderbird - Die Piraten und der Donnervogel", welches im Langenscheidt Verlag erschien.

Der vierzehnjährige Mattis heuert im Jahr 1715 auf einem englischen Forschungsschiff an. Obwohl er in Hamburg aufwuchs, stammte seine Mutter eigentlich aus England. Daher ist es für Mattis ganz selbstverständlich, auf der Pacific Challenger als Schiffsjunge zu arbeiten. Am Tag der Abreise ist er schon ein wenig eingeschüchtert, zumal er ein wenig geflunktert hat, um den Posten zu bekommen. Doch als er an Bord auf einen gleichaltrigen Jungen trifft, der ebenfalls als Schiffsjunge arbeitet, ist diese anfängliche Angst wie weggeflogen. Schnell freunden sich die beiden an. Ihre Arbeit ist nicht leicht und sie haben mehr als genug zu tun. Nach einigen Wochen der Seereise muss die Pacific Challenger mit ihrer Besatzung die Karibik durchqueren. Eine nicht ganz ungefährliche Reiseroute, gibt es in diesem Teil der Weltmeere doch zahlreiche Piraten. Es dauert nicht lange, da wird auch das Schiff auf dem sich Mattis befindet von einem Piratenschiff angegriffen. Die beiden Jungen geraten in die Hände der üblen Burschen, die für sie eine ganz besondere Aufgabe haben. Denn der Kapitän der Piraten, Captain Mills, betreibt - nebenbei - Handel mit Papageien. Da sich jedoch niemand um die Tiere kümmern mag, fällt diese Aufgabe den beiden Jungs zu. Doch damit nicht genug. Captain Mills ist seit langer Zeit schon auf der Jagd nach einem ganz besonderen Vogel; dem Donnervogel. Ein Hirngespinst, wie seine Crew hinter seinem Rücken spricht. Doch für Mattis und seinen Freund bietet sich durch diese Suche eine ganz besondere Chance...

Eigentlich ist man es gewohnt, dass englischsprachige Jugendliteratur, die dem Zwecke des Lernens dient, komplett zweisprachig verfasst ist. Die Handlung wird sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch niedergeschrieben. Im vorliegenden Fall ist dies jedoch nicht so. Hier ist die komplette Handlung auf Deutsch verfasst. Lediglich die Dialoge der Personen untereinander sind in englischer Sprache gehalten. Auf den ersten Blick mag dies vielleicht lächerlich erscheinen. Doch tatsächlich entpuppt sich diese Vorgehensweise als durchaus anspruchsvoll und überlegt. Die eigentliche Handlung bleibt durch den Gebrauch der Muttersprache spannend, fesselnd und tiefgründig. Gleichzeitig kann aber das Sprachverständnis durch die Einbringung englischer Dialoge trotzdem umfassend geschult werden. Die jugendlichen Leser merken gar nicht, dass sie hierbei etwas für ihre Sprachkenntnisse tun. Sie lesen eine abenteuerliche Geschichte und bringen ganz unbewusst ihr bereits gelerntes Wissen ein. Natürlich reicht dies nicht immer aus, um eine gute Geschichte zu verfassen. So finden sich auch in dem vorliegenden Roman zahlreiche Wörter, die noch nicht im Englischunterricht behandelt wurden. Doch diese werden in kleinen, neben dem Text abgebildeten Vokabelboxen übersetzt. So ist nur ein kurzer Blick nötig, aber kein langwieriges Seitenblättern.
Geeignet ist der Jugendroman für Kinder ab zwölf Jahren, beziehungsweise für Schüler, die bereits vier Jahre Englischunterricht hatten. Sie können hier ihre erworbenen Kenntnisse einbringen und sogar erweitern.

Somit ist "The Pirates and the Thunderbird - Die Piraten und der Donnervogel" aus der Feder von Andreas Stiebers ein gelungener Jugendroman, der gleichzeitig die Sprachfähigkeiten fördert. Das Konzept, deutschsprachige Handlung - englischsprachige Dialoge, geht dabei völlig auf. So werden junge Leser auf der einen Seite nicht mit einer oberflächlichen Handlung gelangweilt oder durch zu komplizierte Texte und zu viele Vokabeln demotiviert, auf der anderen Seite vertiefen sie ganz unbewusst ihre bisherigen Sprachkenntnisse. Daher kann das Buch Schülern ab zwölf Jahren mit mindestens vier Jahren Englischunterricht sehr empfohlen werden.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch, Englisch
  • Erschienen:
    09/2009
  • Umfang:
    120 Seiten
  • Typ:
    Taschenbuch
  • Altersempfehlung:
    11 Jahre
  • ISBN 13:
    9783468205521
  • Preis (D):
    5,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:
    Keine Bewertung