Johanna

Johanna und die Entführung

von Margit Kröll
Rezension von Stefan Cernohuby | 28. März 2010

Johanna und die Entführung

Jugendliche oder Kinder mit Fähigkeiten als Kriminalermittler sind keine Neuigkeit im entsprechenden Literaturgenre. Auch magische Kräfte sind nicht selten, betrachtet man die Verkaufsregale in großen Buchhandlungen. Doch ein klassisches Jugenddetektiv-Thema mit magischen Aspekten zu versehen ist in jedem Fall eine interessante Variation. Margit Kröll hat in ihrem Jugendkrimi "Johanna und die Entführung" allerdings noch weitere Themen behandelt.

Nach ihrem ersten Abenteuer hat sich für Johanna, Daniel und Carina einiges verändert. Nach dem langen Krankenhausaufenthalt von Johanna hat sie herausgefunden, dass sie magische Fähigkeiten besitzt. Etwas, was nichts damit zu tun hat, dass sie angeschossen wurde. Doch nicht nur sie kann diese Besonderheit vorweisen, auch ihre beiden Freunde zeigen unterschiedliche Ausprägungen dieser Gabe. Während sie noch überlegen, wie sie selbige trainieren können - denn beherrschen können sie die Fähigkeiten nicht - geschieht in ihrem Umfeld schon wieder ein Verbrechen. Direkt vor der Schule wird das Mädchen Miriam entführt und niemand weiß, wer dahinter steckt. Johanna und ihre Freunde, die ja schon Erfahrung mit Ermittlungen haben, versuchen mehr herauszufinden. Doch Johanna muss sich noch mit anderen Problemen herumschlagen, stellt ihr doch ihr Vater" immer wieder nach - also jener Mann, der sie und ihre Mutter einst sitzen gelassen hat. Als ihr einfällt, dass er sich an dem besagten Tag ebenfalls vor der Schule befunden hat, ist ihre Unsicherheit groß. Hat er vielleicht auch etwas mit der Sache zu tun? Und was können sie tun? Ihre Magie hilft ihnen bei dieser Angelegenheit leider sehr viel weiter.

Zwar stehen offenkundig der Kriminalfall und die Begeisterung für die erwachenden magischen Fähigkeiten im Mittelpunkt des Buchs "Johanna und die Entführung", doch im Hintergrund geht es um zusätzlich noch um ganz andere Themen. So zum Beispiel über sich trennende Eltern, das Vertrauen zwischen Kindern und Erwachsenen sowie auch die rechtlichen Folgen einer Gerichtsverfügung, was Besuchsrechte angeht. Das ist etwas, das jugendliche Leser nicht auf den ersten Blick mitbekommen und was auch gut ist. Solche Themen bedürfen einer besonderen Behandlung. Trotzdem ist dem Quereinsteiger in der Handlung einiges nicht klar. Warum haben gerade die drei Freunde, die weder verwandt sind, noch gemeinsam eine Fee getroffen haben, magische Fähigkeiten? Eine Frage, die nirgendwo beantwortet wird - es ist einfach so. Für einen Jugendroman ist das auch noch in Ordnung. Selbst die Gewichtung der Handlung, also dass das Unsichtbar machen und das Abwehren von geworfenen Bällen zwar zu den Fähigkeiten der Freunde zählt, aber nicht unbedingt maßgeblich für ihre Ermittlungen ist, kann man akzeptieren. Der Leser erhält also beim Kauf ein solides Jugendbuch, das sowohl Krimielemente, magische Fähigkeiten als auch pädagogisch wertvolle Informationen enthält. Nur die relative Unausgeglichenheit der einzelnen Elemente verhindert, dass das Werk in die oberste Kategorie des Genres einzuordnen ist.

Margit Kröll hat mit "Johanna und die Entführung" ihre dreiköpfige Heldentruppe ein zweites Abenteuer erleben lassen. In dem bei Edition Tirol erschienenen Werk versuchen Ermittlungen, Magie und wissenswerte Informationen ineinander überzugreifen. Da dies leider nicht hundertprozentig gelungen ist, kann das Buch leider nicht zu den allerbesten Jugendbüchern gezählt werden. Dennoch handelt es sich um ein solides Werk, das bestimmt keinen Fehlkauf darstellt.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    10/2007
  • Umfang:
    87 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    10 Jahre
  • ASIN:
    3853611257
  • ISBN 13:
    9783853611258
  • Preis (D):
    15 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
    Keine Bewertung
  • Humor:
  • Gefühl:

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