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Es gibt Fabelwesen, die in verschiedenen Kulturen der Welt auftauchen, obwohl diese nur sehr wenig miteinander zu tun haben: Drachen. Ob feuerspeiend, geflügelt oder arm- und beinlos, von Europa bis Asien wurden drachenartige Kreaturen erwähnt, die alle eines gemeinsam haben: Sie haben niemals wirklich existiert. Doch die Faszination für diese Wesen ist ungebrochen und so ist es auch kein Wunder, dass im DK Verlag ein eigenes Werk erschienen ist, das Kindern diese Kreaturen vorstellt: „Magische Welt der Drachen“.

Einleitend beginnt das großflächig illustrierte Werk damit, nach den Ursprüngen für den Glauben an Drachen zu suchen. Waren es wirklich die Dinosaurierknochen? Ohne eine schlüssige Antwort zu haben, widmet man sich als nächstes den Europäischen Drachen. Übersichtskarte zeigt, wo und in welcher Gegend die verschiedenen Drachen aufgetaucht sind und wie sie in etwa aussehen. Danach werden zum Teil Legenden den auftretenden Drachenarten gegenübergestellt, zum Teil nur die Drachen vorgestellt. Sicherlich hat man schon von einigen Drachen gehört und in Romanen gelesen, trotzdem hält das Werk die eine oder andere Überraschung bereit. Darunter sind unter anderem der aus dem Gebiet in Deutschland stammende Feuerdrache – ein Drache, der tatsächlich ganz aus Feuer besteht – und die Mensch-Drachen-Mischlinge Zmaj aus Osteuropa.
Auch in Asien gibt es Drachen. Diese haben jedoch andere Merkmale als die Europäischen Drachen. Meist handelt es sich um schlangenartige Geschöpfe, die aber auch Eigenschaften anderer Tiere besitzen. Wie zum Beispiel der berühmteste unter ihnen, der Lóng genannt wird. Unter anderem besitzt er Körperteile von Schlange, Hirsch, Adler, Tiger, Koi, Muschel, Kamel, Hase und Kuh. Er wird auch gleich anhand einer Legende vorgestellt. Die meisten anderen asiatischen Drachenarten werden hier nur kurz erwähnt, wenngleich man in den Genuss einer zweiten Legende kommt.
Ein weiterer Abschnitt widmet sich den wahren Exoten unter den Drachen, darunter sind genauso frostige Vertreter, wie auch australische Beuteldrachen. Und hier wird auch die Legende der Erdschlange erwähnt, welche die Erde in Gang hält.
Ein paar „Fun Facts“ über Drachen, drachenähnliche lebende Tiere und eine rudimentäre Anleitung, wie man Drachen zeichnet, runden den Band ab.

Drachen sind zweifellos faszinierende Kreaturen, insbesondere, weil die Geschichten über sie nie ausgehen. Man kann immer neue Facetten der Erzählungen beleuchten und den alten Legenden neue hinzufügen – etwas, was auch immer noch passiert, denn Drachen gehören zu den beliebtesten Kreaturen der Phantastik. Eine gute Voraussetzung für einen Band zwischen Kinder- und Sachbuch. Grundsätzlich ist das auch gelungen. Einzig und allein der Aufbau und die Gewichtung der Inhalte könnte man in Frage stellen. Denn wenn junge Lesende beispielsweise mehr über den wirklich süß wirkenden asiatischen Drachen Fuxi wissen wollen und in welchen Geschichten er vorkommt, gibt es darüber keine weiteren Informationen. Auch liest man erstmals von Drachen, die einem noch nie begegnet sind – wie der elementare Feuerdrache oder der australische Beuteldrache. Aber wer weiß, vielleicht ist mit den Machern des Buchs zum Teil auch etwas die Fantasie durchgegangen. Etwas, was man ihnen aber keinesfalls vorwerfen kann. Lediglich die Gewichtung der Inhalte ist etwas schlecht ausbalanciert, Texte, Gestaltung sind gelungen, Spaßfaktor ist ebenfalls vorhanden.

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