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Geistergeschichten haben einen besonderen Reiz. Wenn sich in diese zusätzlich eine Freundschaft zwischen Geist und Protagonist entwickelt, werden solche Geschichten ganz besonders unterhaltsam. Mit der Reihe „Mein Freund Odo“ gelingt es der österreichischen Autorin Julia Wagner, genau diese Stimmung einzufangen. Wie gut, dass die ersten beiden Bände bereits erschienen sind.

Band 1: Die Spukprüfung

Niko fühlt sich in der Schule nicht sonderlich wohl. Das liegt aber nicht am Lernen oder an den Lehrkräften, sondern an drei Mitschülern, die ihm das Leben zur Hölle machen. Ständig ärgern sie Niko, auch heute wieder. Da haben sie ihm nämlich den Wohnungsschlüssel geklaut und in dem alten, leer stehenden Steinerhaus versteckt. Niko nimmt seinen ganzen Mut zusammen und betritt das baufällige Gebäude. Kurz darauf erlebt er sein blaues Wunder, denn plötzlich steht ein alter Geist vor ihm, der sich als Odo vorstellt. Er gibt Niko seine Schlüssel zurück, während der ihm seinerseits Hilfe anbietet. Denn Odo soll ins Altersschloss geschickt werden, einem Ort für ausrangierte Geister. Gemeinsam überlegen sie, wie sie das Unheil abwenden können…

Band 2: Der Spuksitzvertrag

Niko und Odo haben es geschafft! Odo darf weiterhin in dem alten Haus wohnen bleiben. Doch dann macht ihnen das Schicksal einen Strich durch die Rechnung. Das Steinerhaus wird abgerissen und plötzlich sitzt Odo ohne Wohnsitz da. Das ist insofern ungünstig, da Geister ohne Spuksitz langsam verblassen. Die Zeit drängt. Niko und Odo müssen sich etwas einfallen lassen. Ob Odo vielleicht bei Niko einziehen könnte?

Unterhaltsame Geisterreihe für junge Leserschaft

Julia Wagner startet mit „Mein Freund Odo“ eine witzige und unterhaltsame Kinderbuchreihe, die mit altbewährten Elementen ihre Leserschaft begeistert. Ein Junge trifft auf ein altes Gespenst und freundet sich mit diesem an. Damit wird Raum geschaffen für große Geheimnisse, gemeinsame Abenteuer und einer besonderen Freundschaft. Der erste Band wartet zudem mit einer alltäglichen, wenn auch traurigen Thematik auf: Mobbing in der Schule. Zusammen mit seinem neuen geisterhaften Freund löst Niko diese Situation gut auf und kann sich somit im zweiten Abenteuer ganz auf das Geisterabenteuer konzentrieren.
Julia Wagner erzählt beide Bände recht kurzweilig und mit einem witzigen Unterton. Das Geheimnis eines Geisterfreunds bringt Niko nicht selten in verzwickte Situationen, aus denen er sich dann geschickt herausreden muss. Hauptsächlich begrenzt sich das vorerst auf seine Familie. Seine kleine Schwester spürt, dass ihr Bruder ein Geheimnis hat und will dieses lüften, während die Eltern über Nikos seltsames Benehmen verwundert sind. Dabei kommt die Mutter sehr unsympathisch rüber - leicht reizbar und immer im Stress. Warum sind eigentlich immer die Väter die Verständnisvollen?
Begleitet werden die Geschichten von Alex Nemecs Schwarzweiß-Illustrationen. Wohldosiert platziert, zeigen sie ausgewählte Szenen und bieten damit kleine Lesepausen an. Die Bilder passen gut zur Geschichte und runden das Leseerlebnis gekonnt ab.

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