Nicht jeder hat das Zeug zu einem großen Abenteurer. Das ist jedoch umso schwieriger zu realisieren, wenn man der Sohn eines großen Helden ist. Denn man wird einerseits immer an ihm gemessen und andererseits erwarten die Leute eine Menge. So geht es auch Rajah im Minecraft-Roman „Das Schloss“ von Sarwat Chadda. Und da gibt es das eine Abenteuer, das sein Vater selbst niemals bestanden hat. Die Suche nach Schloss Redstone.
Die Reise zum Schloss Redstone
Ein Held ist selten allein unterwegs. Meist hat er Bedienstete, die ihn unterstützen. So auch Rajah, der stets versucht, seinem berühmten Vater nachzueifern. Das ist auch gut so, denn Rajah taugt nicht wirklich zum Helden, obwohl er das legendäre Diamantschwert Herzensbrecher führt. Wären da nicht der treue Diener Pal und die Bogenschützin Faith, wäre ihr Herr schon längst von Skeletten, Creepern oder anderen gefährlichen Monstern überwältigt worden. Als sich ein Konflikt mit einer anderen, weit erfolgreicheren Abenteurergruppe zuspitzt, geht es Schlag auf Schlag. Sie machen einen Abstecher in den Nether, um Netherit zu ergattern. Und damit erwerben sie eine Schatzkarte, die sie zum legendären und verschollenen Schloss Redstone bringen soll. Einen Ort, an dem sich uralte Magie und Maschinen befinden sollen. Und wider Erwarten scheinen alle Beteiligten ihre wahren Begabungen zu finden und nähern sich dem Ziel immer weiter an. Oder bleiben sie doch in der Stadt, die Rajahs Vater einst gegründet hat und ich der noch immer viele seiner Freunde und Bediensteten leben?
Lesefutter für Minecraft-Fans
Zugegeben, irgendwann wird es langweilig, wenn Helden von Sieg zu Sieg eilen. Immer alle Monster bezwingen, ohne dabei Niederlagen einzustecken. Da ist es dann schon eine Abwechslung, einen nicht ganz so erfolgreichen Abenteurer bei seinen Taten zu begleiten. Da trifft es sich gut, dass die Charaktere in diesem Roman mit der Zeit mehr Tiefe erhalten, freundlicher und kooperativer werden und letztendlich sich auch selbst darüber klarwerden, was sie eigentlich wollen. Natürlich darf man sich keine große Literatur erwarten, aber „Das Schloss“ ist unterhaltsam, spannend und ziemlich witzig. Es gibt einige Anspielungen auf typische Spielmechanismen, die nicht immer logisch sind und Situationen, die man als Minecraft-Spieler sicherlich kennt. Egal ob es um das Schwert geht, das gerade in der entscheidenden Situation zerbricht oder das gezähmte Tier, das einem genau dann vor der Nase herumläuft, wenn man es nicht braucht. Und letzten Endes wird man sogar mit Möchtegern-Helden versöhnt, wenn diese in der Lage sind, ihr wahres Talent zu erkennen.
„Das Schloss“ von Sarwat Chadda ist ein Roman aus der Welt von Minecraft. Man begleitet einen Nachwuchshelden und seine treue Gefolgschaft durch viele Tiefen und Abenteuer, bis alle ihre wahre Bestimmung erkennen. Und bei dieser handelt es sich nicht zwangsläufig darum, Monster zu töten. Ein Buch, das unterhält und mit dem einen oder anderen Gag aus Minecraft aufwartet.
Details
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Originaltitel:Castle Redstone
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Übersetzer*in:Maxi Lange
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Erschienen:11/2024
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Umfang:271 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:12 Jahre
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ISBN 13:9783505151781
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Preis (D):15,00 €