Der kleine Salamander

---

Ein Jahr wird geprägt durch seine vier Jahreszeiten: Frühling, Sommer, Herbst und Winter. Sie alle bringen ganz unterschiedliche Entwicklungen, Pflanzen und Tiere mit sich. Besonders in der Natur kann man zu jeder Zeit etwas entdecken - manchmal weniger, manchmal mehr. Das Schweizer Magazin "Der kleine Salamander" lockt nun mit einem besonderen Buch hinaus in die Natur: "Mit dem kleinen Salamander durchs Jahr. Das Buch für von Natur aus neugierige Kinder". Ein vielversprechender Titel, den wir uns einmal genauer anschauen wollten.

Die Reise durch das Jahr startet natürlich im Frühjahr. Wir begleiten für 24 Stunden die Biber, beobachten die Molche wenn sie ein neues Kleid für ihren Ball anlegen und gehen mit dem Frühlingsboten Schwarzmilan auf abenteuerliche Reisen. Im Sommer besuchen wir den Trommler des Waldes, den Specht, besuchen eigentlich äußerst unbeliebte Zeitgenosssen, die Mücken, und begleiten Igel nicht nur auf ihren nächtlichen Streifzügen.
Der Herbst erstrahlt in bunten Farben und der Leser wirft einen Blick in den Bau von Ameisen, lernt den sagenumwobenen Braunbären näher kennen und schaut bei den schlauen Staren vorbei. Der Winter mag kalt und karg erscheinen, doch Bärtierchen, Luchse und Graureiher sind in dieser Jahreszeit spannende Weggefährten.
In jeder Jahreszeit gibt es noch einige weitere Tiere zu betrachten, die in sehr knappen Abschnitten verglichen werden.

Locker geschriebene und beschriebene Texte, witzige Cartoons, beeindruckende Fotografien und Aufnahmen, detailreiche Zeichnungen und Erläuterungen zeichnen das Buch aus. Die im zuvor genannten Tierarten werden in umfangreichen Kapiteln sehr genau porträtiert. Ihre Lebensweisen und ihr Verhalten wird dabei genau unter die Lupe genommen. Dabei sind diese Artenportraits sehr unterschiedlich in ihrer Aufmachungen und Präsentation. Die Autoren verfolgen kein Schema-F, sondern liefern Kindern genau die Informationen, die sie interessieren und die das Ganze für sie überhaupt spannend machen.
Trotzdem fragt man sich - vielleicht tut dies aber auch nur der Erwachsene Leser - warum im Herbst die Ameisen spannend sein sollen und ob es im Winter nicht interessantere Tiere als Bärtierchen gibt. Bei anderen Tieren denkt man sich hingegen, treffender hätten sie nicht gewählt werden können. Stichpunkt Mücken im Sommer...
Wie bereits erwähnt gibt es neben diesen ausführlichen Artenbeschreibungen auch knappe, vergleichende Tierportraits. Nach jedem großen Kapitel kommt eine Doppelseite, die zwei Tierarten einer Rasse vergleicht, ihre Gemeinsamkeiten aber auch ihre Unterschiede betrachtet. Dies lockert das Buch nicht nur auf, es gibt gleichzeitig weiteren Tieren Raum, ohne das Werk insgesamt zu anspruchsvoll oder langatmig werden zu lassen. Inhaltlich kann man auch dem Buch nichts vorwerfen, sieht man einmal vom September-Vergleich "Wildkatze oder Hauskatze" ab. Denn schmunzeln ließ uns die Angabe zum Speiseplan der Hauskatze. Zitat: "Schätzt Trockenfutter, Sardinen und Lachsmousse...". Lassen wir die Aussage so im Raum stehen. Immerhin kommt es dabei stark darauf an, um welche Rasse und welche Lebensumstände es sich handelt - und wie die Halter grundsätzlich zu diesem Thema eingestellt sind...