Reiterferien auf Gut Wildbach

von Dagmar Hoßfeld
Rezension von Janett Cernohuby | 27. Januar 2009

Reiterferien auf Gut Wildbach

Viele junge Mädchen lieben Tiere und wünschen sich auch eigene Haustiere. Solange es sich dabei um einen Hund oder eine Katze handelt, erfüllen Eltern ihren Kindern oftmals auch diesen Wunsch. Doch wenn die Töchter ihre Liebe für den Reitsport entdecken, können sich nur wenige Eltern ein Pferd und die damit verbundenen Kosten leisten. So ist es auch bei Mia, der Protagonistin des Jugendromans "Reiterferien auf Gut Wildbach".

Mia liebt Reiten über alles und ebenso auch ihr Pflegepferd Tam. Doch die bevorstehenden Sommerferien drohen in einem puren Desaster zu enden. Erst bricht sich das junge Mädchen bei einem Sturz vom Pferd den Arm und muss fast die Hälfte ihrer Ferien auf das Reiten verzichten. Auch sind ihre Zeugnisnoten so schlecht, dass ihr Vater ihr absolutes Reitverbot erteilt, solange sich dies nicht ändert. Als dann auch noch der Besitzer von Tam ankündigt, in das weit entfernte Köln zu ziehen, bricht für Mia endgültig eine Welt zusammen. Wie soll sie nur ohne Tam weitermachen? Wie noch Freude am Reiten haben? Tams Besitzer versteht Mia und bietet ihr an, in den nächsten Osterferien zwei Wochen lang nach Köln zu kommen und die Zeit mit ihrem geliebten Pferd zu verbringen. Natürlich ist Mia sofort Feuer und Flamme. Auf dem Gut läuft auch alles bestens und die Besitzer bieten ihr sogar einen Ausbildungsvertrag an. Scheinbar wendet sich nun doch alles zum Guten, als Tams Besitzer erneut einen Umzug ankündigt - dieses Mal nach Bayern. Mia ist am Boden zerstört...

"Reiterferien auf Gut Wildbach" ist ein Jungmädchen-Roman, der von der ersten Seite an einfach Spaß macht, gelesen zu werden. Zwar beginnt die Geschichte alles andere als positiv für die junge Protagonistin, doch reißt die Pechsträhne schon bald ab und es geht bergauf. Mia ist sehr gut ausgearbeitet und dargestellt. Man leidet mit dem Mädchen, als sie sich den Arm bricht, man leidet mit ihr, als ihr geliebtes Pflegepferd Tam auf einen anderen Hof kommt und man freut sich mit ihr über das Wiedersehen mit Tam. Mia ist ein junges Mädchen, das eine große Leidenschaft zu Pferden und eine tiefe Verbundenheit zu Tam besitzt. Trotzdem ist auch noch für andere Tiere Platz in ihrem Herzen und so verfolgt der Leser mit Freude, wie sie sich ihrem neuen Pflegepferd Fuchsi anfreundet.
Mia ist nicht nur die zentrale Figur des Buches, sie ist auch die am besten ausgearbeitete und komplexeste Person. Alle anderen Charaktere werden nur angerissen und erscheinen fast schattenhaft. Trotzdem werden sie ausreichend genug beschrieben, damit man sich ein Bild von ihnen machen kann und weiß, wie sie zu Mia stehen, wie beispielsweise ihr Vater. Erscheint er zu Beginn noch sehr streng und gefühlsarm, entwickelt er sich im Laufe der Handlung zu einem liebe- und verständnisvollen Elternteil.
Doch nicht nur die Figuren überzeugen. Auch die Handlung ist sehr gut überlegt. Der Leser begleitet Mia durch eine sehr schwere Zeit. Der hierfür benötigte Spannungsbogen wurde gleichmäßig aufgebaut und nimmt zu keiner Zeit ab. Immer wieder geschieht etwas Neues, was die Entwicklung der Charaktere und die Handlung vorantreibt. Unglück und Glück wechseln sich ab, doch stets gibt es einen Lichtschimmer und am Ende ist auch für Mia die Welt wieder in Ordnung.

Somit ist "Reiterferien auf Gut Wildbach" ein fesselnder und mitreißender Jungmädchen-Roman. Seine sympathische Protagonistin wird schon bald das Herz einer jeden Leserin erobern, ebenso wie ihr Pferd Tam. Allen Mädchen, die Freude an Pferderomanen haben, kann dieses Buch nur wärmstens empfohlen werden.

Details

  • Autor*in:
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    08/2004
  • Umfang:
    385 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    11 Jahre
  • ISBN 13:
    9783505120589
  • Preis (D):
    5,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Gefühl:

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