Das Vampirtier

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Jedes Haustier hat so seine kleinen Vorlieben und Eigenheiten. Manch eines schleckt mit Vorliebe die Joghurtbecher seiner Besitzer aus, ein anderes ist verrückt danach, seine Nase in die Turnschuhe des Sohnemanns zu stecken. Gemüse und speziell Tomaten rücken bei Hunden allerdings nicht unbedingt ins Blickfeld. Etwas anders verhält es sich da bei Emmas neuem Hund.

Tomaten als Hundefutter

Schon lange wünscht sich Emma einen Hund, doch ihr Vater war bisher absolut dagegen. Mit dem Einzug seiner neuen Freundin und deren Söhne ändert sich das zum Glück. Denn sie findet die Idee prima und macht sich auch gleich auf die Suche nach einem vierbeinigen Familientier. Dieses findet sie im Internet bei einer Organisation, die Straßenhunde aus Transsilvanien vermittelt. Schnell ist ein niedliches Tier ausgewählt, doch als dieses wenige Wochen später einzieht, erleben Emma und ihre neuen Brüder eine große Überraschung. Zum einen zeigt sich ihr Hund nur in der Nacht und zieht sich tagsüber in seine Transportkiste zurück. Zum anderen verschwinden plötzlich sämtliche Lebensmittel, die mit Tomaten zu tun haben. Was ist hier nur los?

Witzige und charmante Familiengeschichte

Lotte Schweizer präsentiert eine charmante Familiengeschichte mit Gruselfaktor. Jedoch bekommen wir es hier nicht mit Geistern, Monstern oder Vampiren zu tun. Nein, die Autorin ließ sich etwas Neues einfallen. Sie präsentiert ihrer Leserschaft ein Vampirtier in Form eines Hundes. Denn seien wir ehrlich, auch Vampire wollen einen Gefährten zum Spielen und Gassi gehen, nicht nur wir Menschen. Dass dieser vampirische Hund allerdings in einer normalen Familie landet, ist wohl eher ein Missgeschick. Es ist aber auch der Anfang einer fröhlichen und humorvollen Alltagsgeschichte, in der neben dem Gruselelement der Vampire (denn es bleibt natürlich nicht nur beim Vampirtier) auch ganz normale Alltagsprobleme einfließen: Alleinerzieher, Trennung der Eltern, neue Partner, neue Geschwister. Diese Dinge passieren aber einfach und werden nicht übermäßig dramatisiert. Stattdessen steht die Aufregung, die das neue und vor allem ungewöhnliche Haustier mit sich bringt, auf der Tagesordnung. Und das sorgt bei der Leserschaft für jede Menge Unterhaltung und manchen Schmunzler. Die Geschichte schreitet flott voran, die Charaktere sind authentisch, liebenswert und einzelne sogar richtig herzig. Begleitet wird das Buch von farbigen Illustrationen von Alexandra Helm, die das Leseerlebnis abrunden.

Buch oder Hörbuch

Das Abenteuer von Emma und dem kleinen Vampirhund mit einer Vorliebe für Tomaten, kann man auf zweierlei Weise erleben. Beim dtv Verlag ist es als illustriertes Buch erschienen, das sich Kinder von ihren Eltern vorlesen lassen können. Erfahrene Leseanfänger*innen können es natürlich auch gemeinsam mit einem Erwachsenen lesen.
Wer die Geschichte lieber als Hörbuch genießen möchte, findet im DAV Verlag das entsprechende Medium. Als ungekürzte Lesung wurde es von Katharina Thalbach eingesprochen. Ihre raue, leicht kratzige Stimme passt einfach perfekt - sowohl für die bunte Patchworkfamlie, als auch für das gruslige Setting des Vampirhundes und seiner Herkunft. Es ist ein wahrer Hörgenuss, sich davon erzählen zu lassen und dem besonderen Charme der Geschehnisse auf diese Weise zu lauschen.

 

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