Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich

von Silke Lambeck, Barbara Jung (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 06. April 2022

Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich

Wenn es draußen immer wärmer wird und die Sommerferien näher rücken, dann kommt die Zeit, in der man mit seinen Freunden jeden Tag im Schwimmbad verbringt. Kaum ist die Schule aus, werden die Badesachen eingepackt und es geht los. So auch bei Matti und Otto. Doch dieser Sommer wird anders, denn in diesem Sommer bleibt das Schwimmbad geschlossen.

Die Rettung des Blauen Wunders

Blaues Wunder wurde das Schwimmbad vor vielen Jahrzehnten von den Menschen getauft, weil dort nicht nur das Becken himmelblau war, sondern auch Rutsche, Sprungturm, Pommesbude und die Duschen in diesem Farbton erstrahlten. Im Laufe der Zeit ist es eine Institution geworden. Generationen von Kindern haben hier schwimmen gelernt, haben Abenteuer und so manch aufregenden Sommer erlebt. Doch nun ist das Schwimmbad in die Jahre gekommen, alt, marode und sanierungsbedürftig geworden. Doch gerade letzteres ist der Stadt zu teuer und so wurde das Schwimmbad kurzerhand geschlossen. Aber nicht etwa am Ende der Saison, nein, ausgerechnet vor den Sommerferien. Was nun? Matti ist frustriert. Was soll das für ein Sommer werden, wenn er und Otto nicht jeden Tag ins Schwimmbad können? Da reift in ihnen eine Idee heran: Sie wollen das Schwimmbad retten. Heimlich schleichen sich er und Otto in das Bad, um eine Bestandsaufnahme zu machen. Denn wenn die Stadt kein Geld lockermachen will, dann sammeln sie einfach welches. So viel scheint ja nicht kaputt zu sein, findet Matti. Wenn er sich da mal nicht verschätzt…

Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich

Ein kurzweiliges Großstadtabenteuer

Da sind sie wieder, Matti und Otto, die beiden Freunde aus Berlin, die sich mit ihrer natürlichen, fröhlichen und mitunter auch frechen Art Freiräume schaffen und Alltagsabenteuer erleben. Wieder aus der Perspektive von Matti erzählt, erlebt man ein Sommerabenteuer zwischen verhinderten Schwimmbadbesuchen, Plänen für eine Geburtstagsfeier-Demo und den Grenzen, die durch Eltern gesetzt werden. Mit kindlichem Feuereifer und unschuldiger Naivität suchen die Jungs nach Mitteln und Wegen, um ihr geliebtes Schwimmbad zu retten. Ein Ort, der nicht nur für sie von wichtiger Bedeutung ist. Es stellt sich heraus, dass jeden eine ganz persönliche Erinnerung mit dem Schwimmbad verbindet. Das Schwimmbad wird zu einem Ort, der gerettet werden muss. Der erhalten blieben muss - und das nicht nur wegen des Badevergnügens. Also schmieden Matti und Otto Pläne, bei denen so manches schiefgeht, anderes zu komischen Ereignissen führt, vieles Ärger bringt und aus manchem neue Ideen hervorgehen. Es ist spannend zu erleben, wie durch zufällige Ereignisse unerwartete Begegnungen ausgelöst werden, die die Handlung dann in eine andere Richtung weiterbringen. Stets voran, einem erfolgreichen Ende entgegen. Genau das macht dieses Kinderbuch so unterhaltsam und authentisch. Man kann sich in Matti hineinversetzen. Man versteht seinen Frust, seine Beweggründe und seine Motivation. Er ist eine Figur, mit der sich junge Leser*innen identifizieren können und wollen. Egal ob es dabei um die Rettung des Schwimmbads oder seine Familiensituation geht. Matti ist echt, er ist ein Junge, wie man ihn nur ein paar Haustüren weiter treffen könnte. Wie er in der Schule zwei Bänke weiter sitzen könnte. Und das wiederum macht dieses Buch so lesenswert und unterhaltsam.

Mein Freund Otto, das Blaue Wunder und ich

Temporeich und kurzweilig führt uns Silke Lambeck zum dritten Mal nach Berlin zu Matti und Otto. Die zwei freuen sich auf Sommerferien im Schwimmbad. Doch der Traum platzt, als sie erfahren müssen, dass ihr geliebtes Blaues Wunder geschlossen wird. Doch Matti und Otto geben nicht auf - und auf die Leserschaft warten viele lustige, unterhaltsame, mitreißende und fesselnde Lesestunden.

Details

Bewertung

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