Stille Post für Fräulein Samstag

Antolin Quiz
von Hanne Böttcher, Kerstin Kubalek (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 22. Januar 2017

Stille Post für Fräulein Samstag

Jemanden zu bitten, einem anderen etwas auszurichten, ist immer eine heikle Sache. Man könnte etwas falsch verstehen, durcheinanderbringen oder auslassen. Genau das passiert auch in Hanne Böttcher und Kerstin Kubaleks Bilderbuch. Herrlich witzig und unterhaltsam erzählen sie von einer Nachricht, die über vier andere weitergegeben, zu einem unerwarteten Ereignis führt. "Stille Post für Fräulein Samstag" lautet der Titel dieses Bilderbuchs.

Es ist immer das gleiche: Der kleine Montag ist nie ausgeruht und immer müde. Morgens kann er kaum seine Augen offenhalten und das Kakaopulver nicht von der Marmelade unterschieden. Schuld daran ist das Fräulein Samstag. Wenn sie nicht immer so viel herumhüpfen, tausend Sachen auf einmal machen und die Nacht zum Schlafen nutzen würde, ginge es auch dem kleinen Montag viel besser. Da hat dieser eine Idee: Er lässt ihr eine Nachricht zukommen. Er bittet den ordentlichen Herrn Dienstag, diese weiterzureichen. Mündlich. Das tut dieser natürlich gerne, doch bereits bei Madame Mittwoch gerät einiges durcheinander, Don Donnerstag brüllt die Botschaft dem langen Freitag ins Ohr und der überbringt sie an Fräulein Samstag - doch schon lange haben sich die Buchstaben und Worte so verdreht, dass dabei ein rechtes Durcheinander herauskommt…

"Stille Post für Fräulein Samstag" ist ein witziges und humorvolles Kinderbuch. Auf sehr unterhaltsame Weise greift Autorin Hanne Böttcher das Thema Wochentage und das Kinderspiel "Stille Post" auf, mischt beide ordentlich miteinander und lässt daraus eine tolle Geschichte entstehen. Eine Geschichte, die unterhält, die Kinder zum Schmunzeln, Lachen und Staunen anregt. Und zum still danebensitzen und ganz gebannt zuhören.
Die Wochentage wurden kurzerhand in sieben Personen umgewandelt, die alle zusammen unter einem Dach leben. Ein jeder von ihnen hat dabei ganz typische Merkmale bekommen: der müde kleine Montag, der dienstbewusste Dienstag, die leicht verdrehte Mittwoch, der laute Donnerstag, der lange Freitag, der lebendige und abenteuerliche Samstag und der gemütliche, traditionsbewusste Sonntag. Sie alle zusammen ergeben eine großartige Gemeinschaft, von denen einer den anderen besucht. So kann man insbesondere jüngeren Lesern die Wochentage auf sehr spielerische Art vermitteln.
Ebenfalls sehr spielerisch ist der rote Faden, der sich durch die Geschichte zieht, geht es doch darum, eine Botschaft weiterzureichen. Hierfür bediente sich Hanne Böttcher einem sehr beliebten und lustigen Kinderspiel: der Stillen Post. Eine Botschaft wird von einem zum anderen gegeben und am Ende staunen alle nicht schlecht, was dabei herauskommt. Genauso passiert es auch im Buch. Aus der anfänglichen Bitte vom kleinen Montag an Fräulein Samstag wird am eine total verrückte Nachricht, die keiner mehr versteht. Doch sie bringt auch etwas Gutes mit sich, nämlich eine neue Freundschaft.
Neben der witzigen Handlung überzeugen die nicht minder humorvollen Illustrationen von Kerstin Kubalek. Sehr treffend setzt sie mit Stift und Farbe um, wovon die Autorin in ihrer Geschichte erzählt. Liebevoll gezeichnete Personen, eine atmosphärische Kulisse und leuchtend kräftige Farben vermitteln ein Gefühl von Fröhlichkeit und Spaß. Auch Erwachsene werden in den Bildern die eine oder andere Anspielung wiederfinden und darüber schmunzeln können.

"Stille Post für Fräulein Samstag" ist ein somit ein fröhliches Bilderbuch für Kinder ab vier Jahren. Hier geht es um Wochentage und Sprachverwechslungen, um Botschaften und eine neue Freundschaft. Verpackt wurde alles in einer amüsanten Geschichte mit quirligen Illustrationen. Ein tolles Buch, das für unterhaltsamen Lesespaß sorgt.

Details

Bewertung

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