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Wer kennt das nicht. Gerade eben noch hatte man den Autoschlüssel in der Hand und plötzlich ist er weg. Auch beim Möbelaufbau verschwindet seltsamerweise immer genau das Werkzeug, das man doch gerade noch gesehen hat. Ganz klar, irgendjemand versteckt diese Gegenstände, nur um uns zu ärgern. Wer dieser Jemand ist, das verrät der der polnische Autor Michał Krygier in seinem Bilderbuch "Wieselwusel".

Der Wieselwusel ist ein kleines unscheinbares Monster, das aber für reichlich Wirbel sorgt. Auf leisen Sohlen schleicht es sich an und nun sorgt tagein tagaus für Chaos. Wenn die Spielsachen herumliegen, das Lego mit den Teilen der Holzeisenbahn vermischt ist, dann war der Wieselwusel ganz sicher mit von der Partie. Wenn die Wolle in Omas Nähkorb durcheinander kullert, die Fäden sich verwirren und verknoten, hatte nicht nur die Katze ihren Spaß. Und wenn in Papas Werkstatt Schrauben, Muttern und Werkzeuge chaotisch durcheinanderliegen, hat der Wieselwusel hier bestimmt etwas gebaut.
So ist das, mit dem kleinen Monster Wieselwusel. Wo er auftaucht, sorgt er für Chaos und Unordnung. Er versteckt die Dinge, die wir gerade benötigen und lässt sich nicht so einfach finden.

Michał Krygier ist mit seinem quirligen Bilderbuch ein amüsantes und witziges Werk gelungen. Endlich hat es jemandem geschafft, den Übeltäter für das häusliche Chaos zu finden. Es sind definitiv nicht die Kinder oder die Haustiere, nein es ist ein kleines Monster, das mitten unter uns wohnt.
Mit viel Witz und einem Augenzwinkern erzählt der Autor eine Geschichte, die wohl alle Familien zu gut kennen. Zunächst weiß man als Leser jedoch nicht gleich, was es mit einem Wieselwusel auf sich hat. Weder der Titel noch die ersten Zeilen der Geschichte geben viel zu diesem Begriff preis. Doch bald schon wird dem Leser klar, wovon Michał Krygier hier erzählt. Nämlich vom kreativen Chaos, das in allen Familien vorherrscht und das man scheinbar nicht unter Kontrolle bringen kann. Doch er zeigt auch, dass ohne dieses Chaos das Leben nur halb so lustig wäre.
Ebenso besonders wie die Geschichte selbst, sind auch die Illustrationen von Alicja Wasilka. In Türkis-, Orange- und Silbertönen erweckte sie auf ihren Bildern das Chaos zum Leben. Hier purzelt alles durcheinander. Kleidung, Spielsachen, Kissen, Bücher, Wolle, Werkzeuge, ja selbst Lebensmittel - nichts bleibt dort, wo es hingehört, wenn der Wieselwusel erst einmal den Raum betreten hat. Diese Bilder wimmeln vor kleinen Details, Gegenständen und Dingen des täglichen Gebrauchs, so dass man beim ersten Betrachten gar nicht alles sehen kann. Immer wieder entdeckt man Neues, was gerade für Kinder das Betrachten der Bilder zu einem großen Spaß werden lässt. So hat die Unordnung letztendlich doch noch etwas Gutes.