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Zeit ist ein kostbares Gut, von welchem man viel zu wenig hat und das man leider nicht kaufen kann. Je älter wir werden, desto schneller verrinnt die Zeit - so erscheint es uns zumindest. Kinder können sich glücklich schätzen, da sie die Uhr noch nicht lesen können und die Zeit somit (natürlich auch aus anderen Gründen) für sie langsamer vergeht. Und doch wollen sie so früh wie möglich die Uhr lesen lernen. Eine Lernhilfe verspricht hier das im Coppenrath erschienene Buch "Mein Tag von früh bis spät" zu sein.

Jana heißt die junge Dame, die uns einlädt sie durch einen ganz normalen Tag zu begleiten. Dieser beginnt kurz vor halb acht. Jana und ihre Familie - Mama, Papa und ihr kleiner Bruder Mads - sind schon wach und gerade dabei, alles für den Kindergarten zusammenzupacken. Um 9 Uhr treffen sie schließlich im Kindergarten ein. Dort wird gespielt, bis es pünktlich um 12 Mittagessen gibt. Am Nachmittag werden Jana und Mads von ihrem Papa abgeholt und gehen anschließend noch auf dem Spielplatz. Doch spätestens um 4 Uhr Nachmittags sind sie wieder Zuhause; rechtzeitig um Mama zu begrüßen. Am Abend gehen die Eltern aus und Oma und Opa passen auf Jana und Mads auf. Da wird gespielt, zu Abend gegessen und schließlich ist auch schon Zeit fürs Zubettgehen. Opa liest noch aus einem Buch vor, bevor alle einschlafen. Da zeigt die Uhr bereits nach 9 Uhr an.

Ob Kinder nun bereits mit 36 Monaten die Uhr lesen lernen müssen, ist Ansichtssache. Wer aber das Bestreben hat, der ist bei diesem Buch richtig. Denn ab diesem Alter ist das Bilderbuch von Dorothea Cüppers empfohlen. Das junge Publikum begleitet zwei Geschwister durch ihren Alltag. Dieser beginnt mit dem morgendlichen Frühstück und endet mit dem Zubettgehen am Abend. Kinder werden hier viele Ähnlichkeiten zum eigenen Tagesablauf entdecken. Etwa die Zeit im Kindergarten, das gemeinsame Spielen mit den Eltern oder der Besuch der Großeltern.
Schwerpunkt des Bilderbuchs ist das lesen lernen der Uhrzeit. Hierfür wurde auf der ersten Seite des Buches eine Uhr angebracht, deren Zeiger beweglich sind und vom Betrachter eingestellt werden können. Diese Seite kann ausgeklappt werden, so dass man die Uhr jederzeit mühelos nutzen kann.
Jeder Tagesstation wurde eine Doppelseite gewidmet. Damit Kinder auch recht viele Möglichkeiten haben, die Uhr zu stellen und das Ablesen zu erlernen, finden sich ganz unterschiedliche Situationen im Buch. Etwa wenn im Kindergarten alle Kinder 2 Minuten lang eine Geschichte erzählen oder wenn um 12 Uhr das Mittagessen serviert wird. Zahlreiche Klappen auf den Seiten laden zum Beobachten, Entdecken aber auch zum spielerischem Erkunden der Zeit ein.
Das Buch ist übrigens politisch sehr korrekt. So sind es zwar die Mütter, welche die Kinder am Morgen in den Kindergarten bringen, doch am Nachmittag werden sie vom Papa abgeholt, der sich wiederum mit andern Vätern mit Säugling im Arm auf dem Spielplatz unterhält. Am Abend kommt Mama - und nicht Papa - von einer Konferenz nach Hause...
Diese Szenen sind aber eher einen Schmunzler wert, als dass sie negativ auffallen. Viel wichtiger ist schließlich die Frage, ob das Thema des Buches gut umgesetzt wurde. Und das ist es auf jeden Fall. Das Buch ist aus stabilem Karton gefertigt, damit Kinder lange Freude am Betrachten und Erlernen der Zeit haben. Immer wieder können sie die bunte Uhr neu einstellen - vielleicht sogar dabei ihren eigenen Tagesablauf schildern und erfassen.