Ich bin die kleine Ente

von Helmut Spanner
Rezension von Janett Cernohuby | 09. Mai 2016

Ich bin die kleine Ente

Ganz gleich wie viele tolle neue Bilderbücher regelmäßig den Buchmarkt erobern, bestimmte Klassiker erfreuen sich auch nach Jahren immer noch großer Beliebtheit und werden wieder neu aufgelegt. So wie Helmut Spanners "Ich bin die kleine Ente", die erstmalig 1989 erschienen ist. Nun gibt es sie wieder, in unverkennbarem Format.

Die kleine Ente darf heute zum ersten Mal mit ihren Geschwistern baden gehen. Noch zaghaft wagt sie ihre ersten Schritte ins Wasser, doch bald schon tollt sie ausgelassen auf dem See herum. Ihre Mutter zeigt ihr, wie man unter dem Wasser nach Futter sucht. Die kleine Ente quakt mit einem Frosch um die Wette, beneidet einen kleinen Schwan, der von seinen Eltern getragen wird, und beobachtet die jungen Blässhühner, wie sie gefüttert werden. Am Abend kehrt sie müde und erschöpft in ihr Nest zurück und wird sicherlich von den Erlebnissen des Tages träumen.

"Ich bin die kleine Ente" ist ein herziges Pappbilderbuch für Kinder ab zwei Jahren. Es besticht durch seine kurzen, klaren Texte und seinen einfachen Inhalt. Doch genau diese drei Punkte geben dem Buch gleichzeitig eine wunderbare Tiefe. Ein Entenküken geht auf Entdeckungsreise durch seine Welt, beobachtet, spielt und lernt. Das alles wird pro Seite mit zwei kurzen, deutlichen Sätzen beschrieben. Diese Sätze regen Kinder zum Nachdenken an. Was erlebt das Entenkind in der jeweiligen Szene und welche Parallelen gibt es zum Alltag des Kindes? Etwa wenn die Ente den kleinen Schwan trifft, der es gut hat und von seiner Mutter getragen wird, oder wenn sie aus Angst vor einem Hund davonschwimmt. Die durchgängig erzählte Geschichte regt nicht nur zum Miterleben an, sie fördert gleichzeitig die emotionale Entwicklung.
Das Buch besticht durch seine großflächigen, plakativen Illustrationen. Wenngleich sie kindgerecht gezeichnet sind, sind sie auch unglaublich realistisch dargestellt. Es werden Momentaufnahmen gezeigt, in denen die kleine Ente einen Frosch beobachtet oder vor einer Möwe davonschwimmt. Die Bilder enthalten viele Details, sind aber keineswegs überladen. Kinder sprechen die Illustrationen sofort an. Neugierig und begeistert schauen sie sich das Buch an und entdecken dabei immer wieder etwas anderes.
Das Pappbilderbuch besitzt sehr hohe Qualität. Dazu gehören nicht nur stabiler Karton, sondern auch abgerundete Ecken und beschichtetes Papier. Das Format ist ungewöhnlich und vor allem mit rund 30 Zentimeter recht hoch. Da es aber recht schmal gehalten wurde, haben kleine Hände kein Problem, das Buch zu halten und darin zu blättern.

Der beliebte Klassiker "Ich bin die kleine Ente" von Helmut Spanner ist nun endlich wieder da. Das wird vor allem jene Eltern freuen, die selbst mit dem Buch aufgewachsen sind. Zwischen den Buchdeckeln findet sich die Geschichte des kleinen Entenkükens, das neugierig seine Welt entdeckt. Es gibt viel zu staunen, viel zu beobachten und viel zu lernen - nicht nur für das Entchen, sondern auch für kleine Bücherfreunde. Sie finden hier ein wunderschön gezeichnetes Pappbilderbuch mit einer tollen ersten Vorlesegeschichte. Ein Buch, das wir nur empfehlen können.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Anspruch:
  • Gefühl:
  • Illustration:

Könnte Ihnen auch gefallen: