Professor Dur und die Notendetektive

Das Weihnachtsoratorium

von Sylvia Schreiber
Rezension von Janett Cernohuby | 08. September 2014

Das Weihnachtsoratorium

Wie kann man die kindliche Neugier für klassische Musik wecken? Richtig, durch eine spannende Kinderbuchreihe, die mit faszinierenden Figuren und Elementen aufwarten kann. Derer braucht es nicht viele. Eine vorlaute Ratte, ein geheimnisvoller Professor und ein verzaubertes Klavier reichen bereits aus. Nun füge man dem Ganzen noch zwei normale Kinder hinzu und heraus kommt Sylvia Schreibers Reihe "Professor Dur und die Notendetektive", von der uns nun auch die zweite Produktion als Hörbuch vorliegt. "Das Weihnachtsoratorium" heißt das Hörbuch, welchem wir uns mit Neugier gewidmet haben.

Es ist kurz vor Weihnachten und Lasse und Lotte basteln Engelsflügel für ihre Rollen im Krippenspiel. Doch irgendwie fehlt ihnen die Motivation; viel lieber würden sie ihren Freund Professor Coppelius Dur besuchen. Gesagt getan, kaum hat ihre Mutter die Wohnung verlassen, schleichen sich die Geschwister hinaus und laufen hinunter in die Werkstatt des Instrumentenbauers. Hier liegt der Klang des bevorstehenden Weihnachtsfestes regelrecht in der Luft - Ratte Rigoletto summt seine Lieblingsstelle aus Johann Sebastian Bachs "Weihnachtsoratorium". Sofort erzählt der Professor den beiden Kindern etwas über dieses Stück, wie es entstanden ist, wie Bach gearbeitet hat und unter welchem Zeitdruck er dabei stand. Da kommt Rigoletto eine Idee. Warum sollten die beiden Geschwister und er nicht wieder in die Vergangenheit reisen um dem dem berühmten Komponisten nicht ein wenig bei seiner Arbeit zu helfen? Gesagt, getan und schon kurz darauf reisen die drei mit dem Zauberflügel zurück ins Jahr 1734. Lotte und Lasse brauchen ihre Hilfe gar nicht lange anbieten, denn Bach ist so sehr mit Arbeit eingedeckt, dass er sie nur zu gerne mit Botengängen zum Kopisten beauftragt. Doch auch für die Kinder sind diese Botengänge ein Gewinn, denn sie erfahren so einiges spannende und wissenswerte über das Weihnachtsoratorium. Als es Zeit wird, wieder in die eigene Zeit und zu Professor Dur zurückzukehren, ist plötzlich Ratte Rigoletto verschwunden...

Wieder einmal darf Professor Dur so richtig in die Tasten hauen und seine zwei kleinen Freunde Lotte und Lasse auf Zeitreise schicken. Dieses Mal geht es recht weihnachtlich zu, denn im Mittelpunkt steht Johann Sebastian Bachs Weihnachtsoratorium, das zu den berühmtesten geistlichen Kompositionen gehört. Doch Bach stets unter Zeitdruck, musste Noten zu Kopisten und Sängern bringen und am Werk selbst arbeiten. Er war Kantor und musste zusätzlich an der Thomasschule Musik unterrichten. Ruhig und besinnlich geht es also nicht zu, als Lotte und Lasse im 18. Jahrhundert landen. Trotzdem lernen die zwei Kinder auch bei diesem Abenteuer sehr viel mehr über Bach und natürlich das Weihnachtsoratorium, als es ihre Lehrbücher ihnen vermittet hätten. Diese Wissen teilen sie selbstverständlich wieder mit ihren jungen Zuhörern. So kommen auch in dieser Folge Fakten und Wissenswertes rund um klassische Musik nicht zu kurz. Zwischen den Kapiteln sind auch auf diesem Hörbuch wieder musikalische Ausschnitte eingebunden. Diese lassen den Hörer so richtig in die Handlung und vor allem in die Weihnachtszeit des Jahres 1734 eintauchen. Man begleitet die Kinder durch die verschneiten Straßen Leipzigs, erhält einen kleinen Einblick in das damalige Leben und einen großen über die Entstehung und die Bedeutung des Werks. Somit überzeugt auch dieses zweite Abenteuer der Notendetektive mit einer fesselnden, informativen und unterhaltsamen Geschichte. Diese berieselt nicht nur, sie lehrt auch und weckt die kindliche Neugier auf klassische Musik - insbesondere jene von Bach.

Somit ist "Das Weihnachtsoratorium" aus der Reihe "Professor Dur und die Notendetektive" zwar ein etwas anderes Weihnachtshörbuch, als man es vielleicht gewohnt ist, dennoch ein stimmungsvolles und unterhaltsames. Wieder einmal nimmt Sylvia Schreiber ihre jungen Zuhörer mit auf eine musikalische Zeitreise und vermittelt ihnen auf spielerische Art allgemeines Musikwissen. Für Freunde der Reihe ist dieses Hörbuch nur zu empfehlen - aber auch Quereinsteiger sollten daran nicht vorbeigehen.

Details

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
    Keine Bewertung
  • Erotik:
    Keine Bewertung

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