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Ein eiserner Mann sagte einmal, dass Superhelden nicht geboren, sondern gemacht werden. Das ist natürlich nicht ganz von der Hand zu weisen, denn so mancher Unfall hat aus einem gewöhnlichen kleinen Jungen einem großen Superhelden werden lassen. Doch nicht immer müssen die Superhelden menschlich sein. Auch Tiere haben das Zeug dazu, besonders Eichhörnchen. Davon war auch die Autorin Kate DiCamillo überzeugt und erzählt darüber in ihrem Kinderbuch "Flora & Ulysses - Die fabelhaften Abenteuer".

Ein Aufschrei tönt durch die Nachbarschaft. Mrs. Tickham rennt panisch ihrem durch den Garten rasenden und alles verwüstenden Staubsauger hinterher. Völlig aufgelöst erzählt sie Flora, dass der Staubsauger ein Eichhörnchen aufgesaugt hat! Flora denkt nicht lange nach, sondern rettet den kleinen pelzigen Nager aus dem gemeingefährlichen Staubsauger. Ganz unbeschadet ist er allerdings nicht davongekommen. Denn Ulysses - wie das Eichhörnchen von Flora getauft wird - kommt mit einem riesigen Hunger und Superkräften aus dem elektrischen Ungetüm. Von nun an steht Floras ohnehin schon verrückte Welt völlig Kopf. Zusammen mit Ulysses will sie von nun an das Böse besiegen und die Wehrlosen verteidigen. Ihr erster Widersacher lässt auch nicht lange auf sich warten: es ist ihre Liebesromane schreibende Mutter, die dem Eichhörnchen gar nicht wohlgesonnen ist. So nimmt ein chaotisches Abenteuer seinen Lauf.

Mit ihrem Kinderbuch "Flora & Ulysses - Die fabelhaften Abenteuer" beweist die amerikanische Autorin, dass man Superhelden, wütende Staubsauger, wiedergeborene Nagetiere, Liebesromane und Comicleidenschaft wunderbar in einer Geschichte vereinen kann. Das hört sich wirr und chaotisch an? Genau so ist die Geschichte: verrückt, schräg und witzig. Und wie die Handlung selbst, so sind auch die Figuren. Im Mittelpunkt steht das Mädchen Flora. Sie ist nicht nur eigensinnig, sondern liebt Comics über alles. Diese Leidenschaft hat sie von ihrem Vater, der mit ihr früher immer eine ganz bestimmte Reihe gelesen hat. Früher, denn Floras Eltern sind mittlerweile getrennt. Darunter leidet Flora natürlich sehr, zumal ihre Mutter ganz in ihrer Arbeit als Autorin für Liebesromane aufgeht und ihr eine kitschige Porzellanfigur offenbar mehr bedeutet, als die Tochter. Zumindest glaubt Flora das. So sind Reibereien und Streit in der Familie vorprogrammiert. Als dann noch das seltsam mutierte Eichhörnchen hinzukommt, platzt Floras Mutter endgültig der Kragen. Ein Eichhörnchen das poetische Texte schreibt und Superkräfte haben soll. Flora wird ausgelacht und nicht ernst genommen. Nicht einmal von ihrem Vater, was sie natürlich sehr verletzt. Dennoch ist Flora nicht alleine. Sie findet Freunde und Unterstützung in der Nachbarin, die das arme Eichhörnchen aufsaugte, und deren Großneffen William Spiver.
So entfaltet sich eine temporeiche und abgedrehte Geschichte für Kinder. In flapsigen Dialogen und mit untermalenden Comic-Ausschnitten zieht das Buch seine Leser schnell in seinen Bann.
Die vorliegende Umsetzung als Hörspiel wurde vom Norddeutschen Rundfunkt wunderbar umgesetzt. Unter der Regie von Hans Helge Ott schlüpften Schauspieler in die Rollen der verschiedenen Charaktere, verleihen ihnen ganz besondere Stimmen und lassen sie somit lebendig werden. Dazu erfolgt noch eine passende Untermalung mit Geräuschen und Musik und heraus kommt eine Produktion, die Stimmung, Atmosphäre und Skurrilität nicht besser hätte einfangen können.