Digby

Digby #02


Zu cool zum Sterben
von Stephanie Tromly
Rezension von Janett Cernohuby | 28. April 2017

Digby #02

Ein verschwundenes Kind. Ein falscher Verdacht. Viele offene Fragen. Das war die Ausgangssituation für den Jugendroman "Digby #01", in dem wir die beiden ungewöhnlichen Teenager Zoe und Digby kennenlernten und ihnen bei brisanter Detektivarbeit über die Schulter schauten. Nun ist Digby zurückgekehrt, noch immer auf der Suche nach seiner kleinen Schwester: "Digby #02. Zu cool zum Sterben"

Ein Kuss und fünf Monate später

Fünf Monate sind vergangen, seit Digby Zoe geküsst hat. Fünf Monate sind vergangen, seit Digby spurlos verschwunden ist und Zoe kein Wort gesagt hat. Nun ist er wieder da und wirbelt Zoes Leben ordentlich durcheinander. Dabei hatte sie es gerade geschafft, ihren Status als Außenseiterin abzulegen. Sie geht mit einem der heißesten und angesagtesten Jungen der Schule und hat zwei Freundinnen, mit denen sie normale Mädelsabende verbringt. Doch nun fordert Digby sie wieder ein und wie beim ersten Mal hilft sie ihm zähneknirschend, einigen Spuren nachzugehen und Antworten auf die Frage nach dem Verbleib seiner Schwester zu finden.

Digby wie er leibt und lebt

Es ist aber auch schwer, sich Digby zu entziehen. Seine überrumpelnde Art, sein nervenaufreibendes Wesen und dabei trotzdem unglaublich sympathisch zu sein, ziehen nicht nur Zoe, sondern auch die Leser sofort in den Bann. Digby ist schlau und sieht Dinge, die andere übersehen. Er bringt spitzfindige Kommentare an und lockt sein Gegenüber aus der Reserve. Natürlich zieht er damit auch den Unmut anderer auf sich. Doch Digby ist das egal, er geht seinen Weg, der im Zweifelsfall von Zoe geebnet wird.
Zoe weiß zunächst nicht, wie sie auf Digbys Rückkehr reagieren soll. Zumal der so tut, als wäre nichts gewesen. Doch es war natürlich sehr viel, ein Kuss und fünf Monate. Doch dieses Thema wird zunächst ganz bewusst nicht angesprochen, müssen sich die beiden zunächst wieder auf die Entführung von Digbys kleiner Schwester konzentrieren. Interessanterweise wird dieser Rahmenplot zunehmens in den Hintergrund gedrängt. Stattdessen treten viele andere Ereignisse in den Vordergrund. Dennoch ist er immer präsent und schwebt über allem.
Trotz dieser witzigen-frechen Art, der Situationskomik und actionreicher Szenen ist der zweite Band anders, dunkler. Die beiden Protagonisten haben sich verändert, sind weitergegangen und ernster geworden. Während Zoe weiterhin an ihren Zukunftsplänen arbeitet, die jedoch eher denen ihres Vaters entsprechen, ist Digby im Sog seiner tragischen Familiengeschichte gefangen. So wirkt dieser zweite Band insgesamt bedrückender, reifer und erwachsener. Was ihm jedoch geblieben ist, ist sein witziger, frecher und vorlauter Tonfall. Das Zusammenspiel zwischen Digby und Zoe klappt auch noch nach monatelanger Trennung. So präsentiert sich auch dieser zweite Band spannend von der ersten bis zur letzten Seite. Man will unbedingt wissen, wo Digby war, was er herausgefunden hat und ob dieses Wissen ihn nun endlich zu seiner Schwester führt. Doch um auch die letzten Fragen beantwortet zu bekommen, muss man sich leider auf den dritten Band der Reihe gedulden. Was natürlich schwer ist bei einer Reihe, die so spannend, fesselnd und mitreißend ist, wie "Digby".

"Digby #02" ist eine gelungene Fortsetzung mit dem schrägen und sympathischen jugendlichen Ermittlerduo. Das Buch überzeugt wieder durch seine actionreiche Geschichte, seinen außergewöhnlichen, cleveren Protagonisten und der gut ausgearbeiteten Rahmenhandlung. Man darf also gespannt sein, wie Stephanie Tromly die Ereignisse fortführen wird.

Details

  • Autor*in:
  • Serie:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    03/2017
  • Umfang:
    318 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    14 Jahre
  • ISBN 13:
    9783789148101
  • Preis (D):
    14,99 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gewalt:

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