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Die meisten Dinge kommen unerwartet, doch auf das, was Josie in dieser Geschichte erleben wird, hätte sie niemand vorbereiten können. Der jungen Journalistin bietet sich eine aufregende Chance als sie einen Schreibwettbewerb bei ihrem Lieblingsmagazin „Deep Focus“ gewinnt und dabei eine Presse-Tour begleiten und ein Portrait über den jungen Schauspieler Marius schreiben soll. Die große Chance für Josie, um endlich als Redakteurin ernst genommen zu werden! Doch dann nimmt Josies Reise eine unerwartete Wendung! Um welchen Plot-Twist es sich handelt, findet der*die Leser*in im Laufe der Geschichte heraus.

Von der Unbekannten zur großen Redakteurin - großes Los oder Albtraum?

Die junge Josie schreibt schon ihr Leben lang gerne. Doch in den Augen ihrer Eltern führt sie kein für ihr Alter normales Leben: Sie geht nicht mit Jungs aus, hat kaum Freundinnen und verbringt die meiste Zeit vor dem Bildschirm und mit dem Schreiben. Sie wird stark mit ihren beiden Schwestern verglichen, die eben genau dieses angeblich „normale“ Leben führen. Doch bald wendet sich für Josie das Blatt. Während sie auf eine Zusage von ihrem Traumcollege wartet, flattert eine große Überraschung in ihren E-Mail-Posteingang. Als sie schon nicht mehr daran geglaubt hat, erfährt sie, dass sie unter so vielen Bewerberinnen eines großen Schreibwettbewerbs bei „Deep Focus“ gewonnen hat. Es bietet sich die Chance ihres Lebens. Sie kann endlich noch mehr in die Welt des Journalismus eintauchen, Interviews führen und einen Artikel für ihre Lieblingszeitschrift verfassen. Alles wirkt zu Beginn wie ein wahr gewordener Traum. Ihre Eltern willigen ein, dass sie die Reise an der Seite ihrer volljährigen Schwester Alice antreten darf. Josie kann durch mehrere Städte reisen und sich endlich als ernstzunehmende Journalistin beweisen. Doch aus ihrem Traum wird mit der Zeit ein Albtraum und auf das, was dann noch im Laufe der Zeit passiert, kann sie niemand vorbereiten. Und es kommt noch schlimmer, als Josie ausgerechnet den Menschen, der ihr in dieser Zeit der Pressetour besonders ans Herz wächst, am meisten verletzt. Ob die junge Redakteurin sich von der Situation verunsichern lässt oder weitermacht und daran wächst, zeigt sich in diesem Roman.
Diese Geschichte nimmt einen sehr mit und sie zeigt durchaus auch die Privilegien von weißen Mädchen auf. Es geht um viele wichtige: sexuelle Belästigung, Body-Shaming, Rassismuserfahrungen und die Angststörungen eines jungen Mädchens sowie das Gefühl, nicht ausreichend ernst genommen zu werden, nur weil man noch nicht erwachsen ist.
Selbst als Leser*in fällt es einem schwer, all die Ereignisse und Emotionen zu verarbeiten, die in der Geschichte beschrieben werden. Gleichzeitig ist man manchmal von Josies sehr negativer Denkweise genervt. Vielleicht möchte die Autorin aber genau das erreichen: Man soll sich in die Gefühlslage von Menschen mit einer Angststörung versetzen, denn die ist bekanntlich nicht immer leicht. Weil die Autorin selbst Journalistin ist, beschreibt sie sehr glaubhaft sowohl die schönen als auch die Schattenseiten in der Welt des Journalismus. Und die sind sehr schmerzhaft und lassen die junge Josie stark an sich und ihrem Talent zweifeln.
Man leidet mit, doch das Ende wirkt dann ein wenig zu sehr wie eine Szene aus einem Hollywood-Film: Auf einmal fühlt sich die Protagonistin wunderschön und auch ihre Angststörung scheint verschwunden. Es ist ihr plötzlich egal, was andere über sie denken. Das Ende ist jedoch letztlich ein Happy End und eventuell auf die Anspielung von Josie bezogen, die ein gutes Happy End ja liebt.

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