Die Gilden-Chronik

Operation Storm City

von Joshua Mowll
Rezension von Stefan Cernohuby | 15. März 2010

Operation Storm City

Der dritte Band einer Reihe ist jedes Mal wieder ein neuer Gradmesser. Entweder war der zweite Band schlechter als der erste, weswegen nur eine Steigerung den weiteren Fortbestand retten kann. Oder aber, man erwartet sich eine weitere positive Tendenz, nachdem Teil zwei besser war als Teil eins. In der Serie "Die Gilden-Chroniken" hat Joshua Mowll nun den dritten Band fertig gestellt, der den Titel "Operation Storm City" trägt. Und wer die Vorgänger kennt, weiß, dass es sich hierbei nicht um einen normalen Jugendroman handelt.

Doug und Rebecca MacKenzie haben die größten Abenteuer ihrer bisherigen Leben überstanden. Und eigentlich sollen sie jetzt nur wieder zurück nach Hause fahren. Doch wie immer kommt es dazu nicht. Denn sie finden heraus, wo sich ihre verschwundenen Eltern mutmaßlich befinden könnten. Denn die bösartige Coterie ist auf der Suche nach der verschwundenen Stadt Ur-Can. Und das Problem ist, dass die Honorable "Guild of Specialits" kaum Mitglieder hat, die aktiv werden können oder wollen. Also bleibt den Geschwistern gar nichts anderes übrig, als den Spuren selbst nachzugehen, unterstützt durch ihre unerschütterliche Pilotenfreundin Liberty. Doch sie lernen noch weitere interessante Persönlichkeiten kennen, wie einen Maharadscha, der mit der Gilde sympathisiert, ihr aber nicht angehört. Und natürlich treffen sie auch wieder auf alte Rivalen und Feinde allen Julius Pembleton-Crozier, der wieder einmal ganz eigene Pläne hat. Es sieht so aus, als würde das große Finale in Ur-Can stattfinden. Der Stadt, in der sich eine große Maschine befindet, die mit vier geheimnisvollen Gyrolabien in Bewegung gesetzt werden kann. Wird sich dort das Schicksal der Welt entscheiden?

Während die Geschichte an sich, wie schon auch beim Vorgänger, nicht allzu genial ist, hat sich der Autor in Punkto "Sonderausstattung" nochmals gesteigert. Das Werk, das ohnehin in einem äußerst unüblichen Format gebunden ist, strotzt geradezu vor ausklappbaren technischen Zeichnungen, Illustrationen, Kartenmaterial und "Fachtexten". Zeitgenössische Fotografien sind genauso enthalten wie theoretische Abhandlungen und phantastische Erklärungen zu Welteigenen Erfindungen. Kurz, das Ergebnis stimmt. Die spannende und unterhaltsame, wenngleich nicht unbedingt tiefgründige Handlung wird durch all das Zusatzmaterial so sehr verbessert, dass man in jedem Fall ein gutes Buch in Händen hält. So gelingt es dem Autor zwar nicht sich zu steigern, aber im Vergleich zum Vorgänger wird die Qualität zumindest beibehalten. Liebhaber guter Jugend-Abenteuerromane können auf jeden Fall zugreifen. Vor allem das zusätzliche Interesse, das in jungen Lesern geweckt werden kann, weil sie hier nicht "vor einem gewöhnlichen Buch" sitzen, ist nicht zu unterschätzen. Der Preis von knapp 20 Euro ist definitiv gerechtfertigt, denn eine solche Mischung wird man bei anderen Verlagen vergebens suchen.

Operation "Storm City" ist der dritte Band der Gilden-Chroniken von Joshua Mowll. Das im Dressler-Verlag erschienene Werk setzt wieder einmal neue Maßstäbe, wenn es um illustrierte Jugendliteratur geht. Auch wenn die Handlung selbst nicht übertrieben genial ist, kann das Gesamtbild so wie auch bei den Vorgängern überzeugen. Illustrationen, Fachtexte, technische Zeichnungen - das Werk enthält großes "Begeisterungspotenzial". Jeder der weiß, dass seine Kinder mit "normalen" Büchern nicht zurecht kommen, hat hier die Möglichkeit, eine Alternative auszuprobieren. Möglicherweise kann man sie dadurch zu häufigerem Lesen motivieren.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    3
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    01/2010
  • Umfang:
    280 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    12 Jahre
  • ASIN:
    3791513621
  • ISBN 13:
    9783791513621
  • Preis (D):
    19,95 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:

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