Die Gilden-Chronik

Operation Taifun

von Joshua Mowll
Rezension von Stefan Cernohuby | 07. März 2009

Operation Taifun

Taifune sind Stürme mit verheerender Gewalt. Verirrt sich ein Schiff in einen solchen Sturm, ist es sehr unwahrscheinlich, dass es und seine Passagiere ungeschoren aus selbigem herauskommen. Insofern verspricht ein Roman mit dem Titel "Operation Taifun" ein sehr gefahrenreiches Buch zu werden. Der zweite Band von "Die Gilden-Chronik" von Joshua Mowll klingt in dieser Hinsicht äußerst verheißungsvoll.

Mit einem Taifun beginnt das Abenteuer. Das Forschungsschiff "Expedient" gerät in den besagten Sturm und kann sich nur mit Mühe in den Schutz einer kleinen Insel retten. Doch die Rettung ist nur von kurzer Dauer, denn schnell stellen Doug, Becca, Kapitän Fitzroy MacKenzie und die anderen fest, dass sich die gefährliche Söldnertruppe der Kalaxx ganz in der Nähe befindet und offenbar Ausgrabungen vornimmt. Und noch schlimmer, sie werden begleitet von Julian Pembleton-Crozier, ihrem erklärten Erzfeind. Um das noch einmal zu steigern hat sich selbiger mit einem angeblichen loyalen Mitglied der "Honorable Guild of Specialists", denen sowohl Doug und Beccas Eltern, als auch der Kapitän angehören, verbündet und einen wahnwitzigen Plan gefasst. Dieser enthält unausgegorene und gefährliche Technologie, Ausgrabungen von Artefakten aus dem Jahr 1533 sowie einen gewaltigen Vulkanausbruch. Doch nicht alles läuft so schief, wie es laufen könnte, und so können die Helden dieser Geschichte den entstandenen Schaden zwar nicht verhindern aber dennoch begrenzen...

Über den zweiten Band von Joshua Mowlls´ Romanzyklus kann man sich darüber streiten, was die Qualität des Inhaltes angeht. Die Handlung ist zwar spannend und geradlinig, zählt aber sicher nicht zu den allerbesten Jugendabenteuern, welcher der Buchmarkt zu bieten hat. Aber die Ausstattung des "Buches" - man muss es schon beinahe unter Anführungszeichen setzen - macht das mehrfach wett. Beginnen muss man mit dem edlen Kunstledereinband und der tollen Zeichnung auf dem Einband, sowie der Prägung, die wohl auf das im Werk vorkommende Buch der 999 Geheimnisse anspielt. Dass die Seiten abgerundet wurden ist nur ein kleines Detail, die enthaltenen Illustrationen sind ebenfalls nur ein Anfang. Denn es gibt auch Pläne und farbige Zeichnungen, die sich teilweise bis auf A4 ausklappen lassen. Alle Inhalte sind in einem Stil gehalten, der auf die 1920er Jahre hindeutet und ziemlich perfekt zur Geschichte passen. Zudem werden zum Teil fiktive, zum Teil reale Hintergründe recherchiert und ausgearbeitet. Insbesondere wird "Operation Taifun" zu einem beinahe dreidimensionalen und vor allem interaktiven Erlebnis. Im Gegensatz zu vielen anderen Beispielen von Jugendliteratur ist Joshua Mowll darauf bedacht, die Leser nicht nur durch spannende Geschichten, sondern auch durch andere Elemente, die seine Erzählung ergänzen, zu begeistern. Insofern kann man trotz nicht allzu genialer Handlung das Werk jedem, der jugendlichen Lesern ein erfreuliches Leseerlebnis bieten will, empfehlen. Denn Langeweile kommt mit diesem Buch bestimmt keine auf.

Auch wenn "Operation Taifun", der zweite Teil der Reihe "Die Gilden-Chronik" von Joshua Mowll nicht zu den allergenialsten Jugendbüchern zählt, kann das Buch durch andere Ingredienzien überzeugen. Vor allem die tollen Zeichnungen, die ausklappbaren Pläne und recherchierten Informationen lassen das Buch auf andere Weise zu einem Erlebnis werden. Daher macht man mit einem Kauf bestimmt keinen Fehler und kann möglicherweise auch etwas lesefaulere Jugendliche durch begleitende weitere Medien motivieren.

Details

  • Autor*in:
  • Band:
    2
  • Verlag:
  • Genre:
  • Sprache:
    Deutsch
  • Erschienen:
    02/2009
  • Umfang:
    288 Seiten
  • Typ:
    Hardcover
  • Altersempfehlung:
    12 Jahre
  • ASIN:
    3791513613
  • ISBN 13:
    9783791513614
  • Preis (D):
    19,9 €

Bewertung

  • Gesamt:
  • Spannung:
  • Anspruch:
  • Humor:
  • Gefühl:
    Keine Bewertung

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