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Einer der populärsten Kinderbuchhelden der ehemaligen DDR ist Alfons Zitterbacke. Die Ende der 1960iger entstandenen Bücher fanden schnell eine breite Leserschaft und auch der gleichnamige Film kam gut an. Von der Bildfläche verschwunden ist Zitterbacke bis heute nicht, denn der leiv Verlag legt die Bände von früher noch immer auf.

Geschichten eines Pechvogels

Alfons Zitterbacke ist ein ganz normaler Junge, der zur Schule geht, einen besten Freund hat und so manches erlebt. Doch Alfons ist noch etwas - er ist ein wahrer Pechvogel. Egal was er angreift oder was er tut, alles geht schief. Will er seinem Wellensittich das Sprechen beibringen, lernt der doch prompt das falsche Wort. Will er Kopfsprünge üben, klatscht er immer nur mit dem Bauch voran ins Wasser. Ein Aprilscherz wird von seiner Familie als bare Münze genommen und ein gefährliches Tier im Treppenhaus entpuppt sich als ausgestopft. Ja, Alfons hat es nicht leicht. Nur einmal ist ihm das Glück hold. Als er bei einem Preisausschreiben mitmachen will und statt dem Gewinnschein abzugeben, einen Vertrag bekommt, sein erstes Buch zu veröffentlichen. Und das halten wir nun in den Händen.

Zeitlos, großartig und witzig

Alfons Zitterbacke begeistert nach wie vor Leser aller Altersstufen. Die heutigen Eltern freuen sich, ihren Helden aus Kindertagen wiederzutreffen, deren Kinder lachen über die Lausbubengeschichten. Wobei Lausbub hier das falsche Wort ist, denn Alfons frisst nichts aus (oder nur selten), sondern er hat schlicht und einfach Pech. Unermüdlich versucht er, alles richtig zu machen und sich so zu benehmen, wie es von ihm erwartet wird. Was er sich vorgenommen hat, zieht er auch durch. Aufgeben oder die Flinte ins Korn werfen, kommt für ihn nicht in Frage - ganz gleich wie groß die Rückschläge sind. So leicht lässt er sich nicht entmutigen. Genau das ist es, was Kinder begeistert, weswegen man seine Geschichten immer noch und immer wieder gerne liest. Man suhlt sich nicht in Schadenfreude, lacht zwar über seine Missgeschicke, ist aber dennoch beeindruckt, mit welcher Selbstsicherheit und Überzeugung Alfons durchs Leben geht. Zugegeben, hier und da hat er auch Erfolg. Rückschläge machen Alfons offenbar stark. Deswegen läuft es beim nächsten Mal nicht besser, aber er lässt sich auch nicht entmutigen.
Die Kurzgeschichten, die zusammen wieder ein stimmiges Gesamtbild ergeben, stammen zwar aus den späten 1960igern, sind aber immer noch aktuell und zeitlos. Bis auf ganz wenige Ausnahmen, liest man kaum etwas Zeitgenössisches in ihnen. Offenbar wurde der Text angepasst, etwas moderner gestaltet und somit auf die heutigen Leser abgestimmt. Das mag die alten Fans vielleicht enttäuschen, andererseits wird die Geschichte dadurch zeitloser und kann noch von vielen Kindern gelesen werden.

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