Onno & Ontje

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Im vergangenen Jahr durften wir zwei ganz besondere Bilderbuchcharaktere kennenlernen: Onno, den etwas verschrobenen Fischer, der auf einer kleinen Insel in der Nordsee lebt, und seinen Otter Ontje. Nun sind die beiden außergewöhnlichen Freunde mit einem neuen Abenteuer zurück: "Ein Freund hilft dem anderen. Immer!".

Onno und Ontje stehen am Strand und winken Olga, der Frau des Fischers, hinterher. Seit Onno nicht mehr mit dem Boot zur See fahren kann, übernimmt seine Frau das Fischen. Jetzt will Onno eigentlich die alte Draisine reparieren, doch Ontje hat keine Lust dazu. Wenn er ehrlich ist, hat er zu gar nichts Lust. Ontje ist krank. Sofort bringt ihn Onno ins Bett und umsorgt ihn herzlich: Er kocht ihm Kräutertee, richtet ihm die Wärmflasche her, klopft ihm die Kissen auf und liest ihm vor. Bald schon ist Ontje wieder gesund und rennt fröhlich herum. Doch was ist das? Auf einmal fühlt sich Onno so krank. Doch zum Glück hat er einen guten Freund, der in rundum versorgt.

Erneut präsentieren Thomas Springer und Matthias Derenbach ein herziges, charmantes Bilderbuch über diese ausgewöhnlichen zwei Freunde. Auch in dieser zweiten Geschichte wird neben Freundschaft  ein ganz wichtiges Thema aus dem Kinderalltag angesprochen: Fürsorge. Ontje ist krank und braucht nun besonders viel Pflege und Aufmerksamkeit von seinem großen Freund. Jeder weiß, wie schlecht es einem geht, wenn man krank ist und wie sehr man dann Zuwendung braucht. Dazu ist Onno sofort bereit und er tut alles, damit es seinem kleinen Freund bald wieder besser geht. Doch dann ist es Onno, der plötzlich die Fürsorge eines Freundes braucht. Ontje überlegt nicht lange und pflegt nun seinen Freund.  Kinder können sich sehr gut in die beiden hineinversetzen. Zudem wird ihnen  - versteckt in einer rührenden Freundschaftsgeschichte - eine ganz wichtige Botschaft mit auf den Weg gegeben. Es geht darum, für seinen Freund da zu sein, wenn man gebraucht wird. Egal ob man eigentlich etwas anderes vorgehabt hätte. Denn das macht eine Freundschaft schließlich aus. Man kann sich auf  den anderen verlassen
Thomas Springer erzählt dies auf sehr spielerische und humorvolle Weise. Er erhebt nicht den Zeigefinger, belehrt nicht, sondern trägt die Botschaft mit einem Augenzwinkern an seine Leser heran. Diese lassen sich einfangen von der herzigen Geschichte und betrachten die wunderschönen Illustrationen von Matthias Derenbach. Wie schon im ersten Buch verleiht er seinen Bildern einen warmen, sommerlichen Farbton. Man verliert sich in den Szenen, taucht in sie ein und entdeckt wieder zahlreiche Details. Den Anker unterm Bett, den Apfel als Bettpfosten, die Pfeife als Blumenvase. Konzentriert und aufmerksam lassen die Kinder ihren Blick über die Bilder schweifen und verlieren sich in ihnen. Dank ihnen können sie die Geschichte auch erleben, ohne dass sie vorgelesen wird.

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