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Streit unter Geschwistern gibt es in allen Familien. Mal ist er lauter, mal leiser. Mal gefolgt von dem Wunsch, es würde den oder die andere gar nicht geben. Manchmal haben Eltern das Gefühl, ihre Kinder würden sich überhaupt nicht vertragen, doch dann wird man wieder von ihnen überrascht. Plötzlich sind die Geschwister unzertrennlich und halten fest zusammen. Von solch einer Beziehung erzählt auch Lucy Astner in ihrem Bilderbuch, das von Pina Gertenbach wunderbar illustriert wurde.

Streiten und Vertragen

Gerade noch haben sie gemeinsam am Fluss gespielt, plötzlich bricht zwischen den beiden Mäusegeschwistern ein furchtbarer Streit aus. Wer darf bestimmen? Wer hat mehr zu sagen? Die große oder die kleine Maus? Zurück zuhause, ebbt dieser Streit aber nicht ab. Wer darf bei dem fürchterlichen Gewitter Schutz in Mamas Bett suchen? Die kleine oder große Maus? Die beiden können sich nicht einigen, aber sie wissen, ohne die andere Maus ginge es ihnen viel besser. Doch als eines Nachmittags der Fuchs hinter ihnen steht und sie fressen möchte, sind sie froh, die andere an ihrer Seite zu haben.

Typisches Familienthema

Ohne Streit unter Geschwistern geht es nicht. Jede Familie kennt das, wenn sich die Kinder wieder um das letzte Stück Pizza, die größte Erdbeere oder das beliebteste Spielzeug zanken. Auch bei Lucy Astners Mäusekindern geht es laut und emotional zu. Die beiden geraten regelmäßig aneinander und streiten sich aufs Äußerste. Dabei fliegen auch schon mal verletzende Worte. - Was Lucy Astner hier gefühlvoll und mit feinem Witz unterlegt in Reimen erzählt, kennen viele Eltern und Kinder aus dem Alltag. Gekonnt packt die Autorin hochkochende Gefühle in ihre Verse und spricht Kinder dabei direkt aus der Seele. Kinder können sich gut in die zwei streitenden Mäuse hineinversetzen, ohne dass direkt mit dem Finger auf sie selbst gezeigt wird. Das hilft ihnen beim Reflektieren und Nachdenken über die eigene Geschwisterbeziehung. Vielleicht beschließen sie, sich beim nächsten Mal nicht zu zanken, vielleicht erkennen sie sich auch einfach nur in den Mäusen wieder. Wie auch immer, die Geschichte erreicht sein Lesepublikum und unterhält dieses auf die eine oder andere Weise.
Das gelingt auch die wunderbaren Bilder von Pina Gertenbach. Liebevoll gezeichnet, greifen sie den Zank zwischen den Mäusekindern auf und erzählen ihn auf ihre Art nach. Lebendige, leuchtende Farben fangen den Blick der Kinder ein. Mal großflächig, mal in kleineren Szenen zeigen sie die starken Gefühle der beiden Mäuse, zeigen ihren Streit und wie es ihnen dabei geht. Die Bilder sind so gestaltet, dass Kinder die Handlung auch dann erfassen können, wenn sie den Text selbst noch nicht lesen können.

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