Bruno

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Kurze Geschichten für lange Nächte
von Serena Romanelli, Hans de Beer (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 16. November 2021

Bruno

Die Bäume haben mittlerweile alle Blätter abgeworfen. Ein kalter Wind weht durch ihre Zweige und erste Schneeflocken fallen zu Boden. Nun ist der Winter fast da und für viele Tiere ist die Zeit des Winterschlafs gekommen. Auch für den kleinen Braunbären Bruno.

Zeit für Geschichten

Gerade noch spielte der kleine Braunbär Bruno im Wald, doch nun liegt er in seinem warmen Bett in der Höhle. Es ist Zeit für den Winterschlaf. Noch kann Bruno nicht schlafen, denn zum Einschlafen fehlt noch etwas Wichtiges: schöne Geschichten. Seine Mama sitzt bereits mit einem Buch neben Brunos Bett und beginnt schon bald mit dem Vorlesen. In ihren Geschichten geht es um Giorgio, den kleinen Elefant, der so gerne an den Strand möchte, aber seine Badehose nicht finden kann. Und um Antonello Tapir, der immer in der Nase bohrt, bis seine Mama zu drastischen Maßnahmen greift. Es geht um Angsthase Frido, der von seiner Tante ein Wunderkraut zur Überwindung seiner Ängste bekommt. Eine andere Geschichte handelt von einer Pantherin, die ihr schwarzes Fell langweilig findet und es sich mit bunten Blumen verschönt.
So schließt eine Geschichte an die nächste an und als der kleine Bär eines Morgens seine Augen aufmacht, wird er von der Frühlingssonne begrüßt.

Bruno - Kurze Geschichten für lange Nächte

Geschichten innerhalb einer Geschichte

Hans de Beer und Serena Romanelli erzählen in diesem Bilderbuch viele kleine Binnengeschichten, die innerhalb eines großen Plots eingebettet sind. Die Ausgangssituation mit dem kleinen Bären, der vor seinem langen Winterschlaf noch viele Erzählungen hören möchte, bildet den roten Faden, der alle Erzählungen miteinander verbindet. Während die Ausgangsgeschichte als klassischer Fließtext geschrieben ist, sind die Binnenerzählungen in Reimform geschrieben. Grundsätzlich ein Stil, der Kindern gefällt, nur leider ist das hier nicht gelungen. Vermutlich geht das auf die Tatsache zurück, dass die Gedichte ins Deutsche übersetzt wurden, was natürlich nicht immer ganz einfach ist. Doch was hier herauskam, überzeugt nicht. Melodik und Versmaß geben kein stimmiges Bild. Beim Vorlesen kommt man immer wieder ins Stolpern, was natürlich den Spaß bremst. Dabei geht dann auch das Augenzwinkern hinter den Geschichten verloren und man fragt sich, welche Botschaft die Autorin mitgeben möchte, wenn sie beispielsweise von einem übergewichtigen Nilpferd erzählt, dass zwischen Leidensdruck im Ballett und seiner Liebe zum Essen schwankt.
So bleiben am Ende nur Hans de Beers Illustrationen die gefallen. Seine brillanten Zeichnungen greifen wesentliche Inhalte jeder Binnenerzählung auf und legen sich um den Text herum. Mal sind es größere Bilder, dann einzelne, kleine Motive. Doch immer zaubern die Zeichnungen den Betrachterinnen und Betrachtern ein Lächeln ins Gesicht.

Bruno - Kurze Geschichten für lange Nächte

Wenn nun die kalten Tage und langen Nächte beginnen, dann kuscheln auch wir Menschen uns eng zusammen und genießen mit unseren Kindern lustige und unterhaltsame Geschichten. Solche erhofft man sich von diesem Bilderbuch, jedoch überzeugen die enthaltenen Gedichte nicht ganz.

Details

Bewertung

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