Oftmals sind es witzige Buchtitel, die jungen Lesern auffallen, die sie neugierig machen und die letztendlich dafür sorgen, dass Kinder genau zu jenem Buch greifen. "Die Bratwurstzipfel-Detektive" ist definitiv solch ein Titel, der verrückt, albern und nach einem ganz besonderen Ermittlerteam klingt. Das dachten auch wir uns, weswegen wir das Buch mal unter die Lupe genommen haben.
Ein Rollkoffer, ein geheimnisvoller Plan und ein kauziger Hausbesitzer
Clemens wohnt mit seiner Familie in einer gemütlichen Mietwohnung. Diese liegt in einem Haus, das dem alten und kauzigen Radek gehört. Clemens und sein Freund Leo halten Radek obendrein für total komisch, da er immer mit Gummistiefeln und einem seltsamen Rollkoffer unterwegs ist. Ganz klar, der Mann hat etwas zu verbergen. Als Clemens dann auch noch einen seltsamen Plan in der Nähe von Radeks Werkstatt findet, ist klar, dass der Vermieter irgendetwas verbirgt. Vor allem Leo denkt das und so beginnen sie, Radek zu beschatten. Tja, und nach einer ziemlich skurrilen Detektivarbeit stellt sich heraus, dass Radek tatsächlich eine verrückte und ungewöhnliche Geschichte zu erzählen hat…
Lockerer Erzählton und unterhaltsame Geschichte
Aus der Ich-Perspektive lässt Jens Steiner seinen Protagonisten Clemens die Geschichte über Radek, den ominösen Plan und den Rollkoffer erzählen. Der Junge selbst beschreibt sich als ziemlich vergesslich und schusselig, weswegen diese Geschichte überhaupt erst ihren Anfang nehmen kann. Denn es ist eben diese Vergesslichkeit, die ihn auf den herumflatternden Plan aufmerksam macht. Sein Freund Leo wittert natürlich gleich eine große Geschichte dahinter. Eine Geschichte von Geheimagenten, Spionage und Gefahr. Dass er damit nicht ganz unrecht behalten soll, erfährt der Leser am Ende des Buchs. Bis dahin lernt er aber zunächst Clemens‘ nicht ganz gewöhnliche Familie kennen. Seine Mutter, eine Chemikerin, die gerne mal die temperamentvoll Chemikalien miteinander vermischt, ihre Wohnung immer zu klein und eng findet und sonst mit ihrem Charakter für gute Laune sorgt, und seinen Vater, der eine Schreinerei betreibt und ganz klassisch seine Auszubildenden auch mit in die eigene Familie einbindet. Diese Familienkonstellation wirkt bunt, quirlig und lässt manche ulkige Situation entstehen. Doch auch Clemens Freunde sind ungewöhnlich. Sein bester Freund Leo übernimmt gerne das Ruder, wobei er selbst gerne seine Intelligenz beweist, und auch das neugierige Mädchen Olivia, die aber erst im Verlauf der Handlung zu seiner Freundin wird, hat ihre Eigenheiten. Es gibt noch ein paar witzige Nebenfiguren, die den bunten, etwas verrückten Personenkreis gut ergänzen.
Und so entwickelt sich eine Handlung, die zwar nicht durch außergewöhnliche Ereignisse oder besondere Höhepunkte besticht, aber dennoch eine solide Geschichte vorweist. Das Buch ist in einer lockeren, leichten Sprache und mit dem einen oder anderen Wortwitz geschrieben. Man kann sich gut durchschmökern und bekommt hier tolles Lesefutter für Kinder ab acht Jahren, die gerne in Büchern versinken, die von witzigen und eigenwilligen Figuren handeln.
Jens Steiner hat mit seinem Kinderbuch "Die Bratwurstzipfel-Detektive" zwar keinen außergewöhnlichen und unglaublich fesselnden Krimi geschrieben, aber dafür eine solide Detektivgeschichte, in der es um das Lösen eines Geheimnisses, um Freundschaft und komische Typen geht.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:02/2018
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Umfang:224 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:8 Jahre
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ISBN 13:9783473408177
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Preis (D):9,99 €