Die Sache mit dem Gruselwusel

Antolin Quiz

mit Hörbuchfassung auf CD
von Christine Nöstlinger, Franziska Biermann (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 17. Dezember 2018

Die Sache mit dem Gruselwusel

Mit der Angst ist das so eine Sache. Sie zu haben ist schlimm, weil sie uns immer wieder in unangenehme Situationen bringt. Doch Angst kann auch peinlich sein. Nämlich dann, wenn die kleine Schwester viel mutiger ist, als man selbst. Tja, und genau damit nimmt Christine Nöstlingers Geschichte „Die Sache mit dem Gruselwusel“ ihren Anfang.

Die Geschichte vom kleinen Gruselwusel

Joschi hat Angst vor Gewitter, vor dem Keller und vor der Dunkelheit. Das wäre ja noch nicht so schlimm, wenn seine kleine Schwester Mizzi ihn nicht ständig „alter Angsthase“ nennen würde. Joschi beschließt, es ihr heimzuzahlen - und er weiß auch schon wie. Mit Schnur, einem Stück alten Stoff, Fingerhandschuhen und noch ein paar anderen Utensilien bastelt er ein kleines Gespenst. Das will er nachts in Mizzis Zimmer herumspuken lassen. Doch als er plötzlich flucht und dabei „Gruselfurzwuselpups“ sagt, erwacht das Gespenst zum Leben. Joschi merkt schnell, dass er ein Baby-Gruselwusel, also ein noch recht kleines Gespenst vor sich hat, das mindestens genauso ängstlich ist wie er. Doch was fängt er nun damit an?

Die Sache mit dem Gruselwusel

Humorvoll, witzig und kein bisschen gruselig

Christine Nöstlinger verstand es, einzigartige Geschichten für Kinder zu schreiben. Das bewies sie auch in der humorvollen und kein bisschen grusligen Kindergeschichte „Die Sache mit dem Gruselwusel“. Sie nahm ein wenig Kinderalltag, ergänzte ihn um typische Kindersorgen, mischte das mit flotten Sätzen sowie koketten Dialogen und natürlich einer ordentlichen Portion Fantasie. Heraus kam eine Familiengeschichte die begeistert, unterhält und vor allem mit einzigartigen Charakteren überzeugt. Damit ist nicht nur das Gruselwusel gemeint, sondern auch die Geschwister Joschi und Mizzi. Die beiden sind sich zunächst nicht gerade freundlich gesinnt. Joschi mag seine kleine Schwester nicht, weil die ihn immer Angsthase nennt und er stört sich an ihrer Neugier und ihrem Gespür für Geheimnisse. Dieses ist es auch, das Mizzi auf das Gruselwusel aufmerksam macht. Doch letztendlich ist es Mizzi, die ihrem großen Bruder hilft. Zunächst einmal gegen die Oma, die das selbstgebastelte Gruselwusel in den Müll wirft, später dann dem Gruselwusel, indem sie die Idee hat, ihm eine Mama zu basteln. So wachsen die beiden Geschwister zusammen und werden zu engen Verbündeten.
Neben der Geschichte begeistern aber auch die Illustrationen von Franziska Biermann. Ihre liebevollen Figuren, die mit einfachen Strichen dargestellten Emotionen und die vielen versteckten Einzelheiten begeistern nicht nur die Betrachter, sondern ergänzen das Buch auch ganz wunderbar.

Die Sache mit dem Gruselwusel

Zwei besondere Extras

Das Buch hat seinen jungen Lesern noch mehr zu bieten. Zum einen lädt es sie dazu ein, sich selbst ein Gruselwusel zu basteln. Die Anleitung hierfür findet sich auf den Vorsatzseiten des Buchs. Mittels einfacher Materialien, die in jedem Haushalt zu finden sind, entsteht ganz schnell ein eigenes Gruselwusel.
Ebenfalls auf der Vorsatzseite findet man eine CD mit der Hörbuchfassung des Gruselwusels. Die beiden österreichischen Schauspieler Katharina Strasser und Thomas Stipsits haben diese wundervolle Familiengeschichte eingelesen. Mit Musik untermalt, macht es einfach Spaß, sich die Geschichte vortragen zu lassen, während man selbst durch das Buch blättert und die Illustrationen betrachtet. Einen besonderen Charme bringt dabei der österreichische Sprachklang der beiden mit.

„Die Sache mit dem Gruselwusel“ ist eine lustige, unterhaltsame und ganz sicher nicht gruselige Geschichte von der großen österreichischen Kinderbuchautorin Christine Nöstlinger. Auf die für sie so typische Art erzählt sie von einem kleinen Jungen, der beim Versuch seine Schwester zu erschrecken ein selbstgebasteltes Gespenst zum Leben erweckt. Stimmungsvoll illustriert, begeistert nicht nur das Buch seine jungen Leser/-innen, sondern auch das beiliegende Hörbuch. Beide sind ein toller Spaß für die ganze Familie.

Details

Bewertung

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