Eine etwas andere Urzeitgeschichte - mit diesen Worte könnte man die Erstlese-Serie "Minus Drei" von Ute Krause wohl kaum treffender bezeichnen. Denn in dieser hält sich nicht ein Mensch einen Dinosaurier als Haustier, sondern umgekehrt. Das sorgte schon im ersten Buch für viel Lesespaß und die Autorin eroberte Kinderherzen. Nun wollten wir wissen, ob auch der zweite Band "Minus Drei und die laute Lucy" dies wieder schafft.
Nachdem Minus seinen Eltern bewiesen hat, dass er die Verantwortung für ein Haustier übernehmen kann, haben diese ihm einen kleinen Urmensch geschenkt. Lucy heißt die wilde Kleine, die seither Minus Tagesablauf bestimmt. Minus kümmert sich bestens um Lucy, die ihm das natürlich durch tolle Einfälle und mit mutiger Unterstützung dankt. Doch leider gibt es etwas, womit sich Lucy nicht sehr beliebt macht, insbesondere nicht bei Mama und Papa: Lucy macht für ihr Leben gern laute Geräusche. Sie krächzt wie ein Urvogel, heult wie ein Orkan und donnert wie ein Gewitter. Nun haben Mama und Papa Drei Minus ein Ultimatum gestellt. Entweder Lucy lernt leise zu sein oder sie muss zurück in die Tierhandlung. Jetzt ist guter Rat teuer. Zum Glück gibt es die Tierschule "Vier Pfoten". Hier meldet Minus seine Lucy gleich an und hofft, von nun an einen leisen Urmenschen sein eigen nennen zu können. Doch weit gefehlt! Auch hier hält sich Lucy nicht zurück und brüllt aus Leibeskräften. Die Lehrerin glaubt schon bald nicht mehr daran, Lucy Benehmen beibringen zu können. Bis, ja, bis zu dieser einen speziellen Übung...
Ute Krause hat es wunderbar geschafft, an den Witz und Charme des ersten Bandes anzuschließen. In ein paar kurzen Sätzen fasst sie zusammen, woher Minus sein Haustier hat, so dass auch Quereinsteiger diesen zweiten Band ohne Vorkenntnisse lesen können. Daran schließt nahtlos das neue Abenteuer von Minus Drei an. Auch in diesem muss der kleine Dinosaurier sich wieder behaupten. Es gilt, um ein liebgewonnenes Haustier und einen Freund zu kämpfen. Denn Lucy hält sich nicht an die Regeln, was vor allem bei den Eltern auf Missgefallen stößt. Doch während diese als einzigen Ausweg die Weggabe Lucys sehen, gibt Minus sein Haustier nicht so schnell auf. Erneut investiert er Zeit und Geduld in seinen Herzenswunsch und - so viel sei verraten - ist erfolgreich. Dabei erkennt Minus, dass man manches Ziel über etwas ungewöhnliche Wege erreicht.
Die Idee hinter dem Plot ist einfach urkomisch. Die Hauptfiguren sind keine Urmenschen, die ein modernes Steinzeitleben führen. Nein, die dominanten Lebewesen sind Apatosauriern nachempfundene Dinos. Diese halten sich wiederum andere Saurier als Haustiere - und auch der Urmensch wird zu einem Haustier "degradiert". Für diesen Urmenschen auch noch den Namen Lucy zu wählen, ist sicherlich kein Zufall.
Sowohl das Wesen der Geschichte, als auch die graphische Umsetzung präsentieren sich wie im Vorgängerband. Humorvolle Illustrationen begleiten die Handlung und oftmals erzählen die Bilder mehr, als der dazugehörige Text. Dadurch gefällt auch der zweite Band Bücherfreunden einer jüngeren Altersgruppe. Lucys bildlich dargestelltes Gebrüll trägt ebenfalls einen wesentlichen Teil dazu bei. So bieten allein die Illustrationen viel Raum zum eigenen Erzählen - ohne dass man den Text lesen muss.
Für Erstleser ist selbiger natürlich sehr gut aufbereitet. Große Buchstaben, eine klare Schriftart, einfache Sätze und Worte sowie ein übersichtlicher Textfluss erleichtern nicht nur das Lesen, sondern ermuntern auch dazu, eigene Kenntnisse zu erproben. Somit spricht auch dieses Buch wieder zwei Zielgruppen an.
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Zusammengefasst ist "Minus drei und die laute Lucy" eine witzige, unterhaltsame und gelungene Fortsetzung der Abenteuer um den jungen Dinosaurier Minus und sein Haustier Lucy. Hoffentlich werden die beiden noch viele lustige und chaotische Abenteuer erleben und wir Leser somit unterhaltsamen Lesespaß erhalten.
Details
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Band:2
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:02/2014
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Umfang:80 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:6 Jahre
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ISBN 13:9783570158937
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Preis (D):9,99 €