Sherlock Schultz und der unsichtbare Diamant


Mathe-Lernkrimi
von Frank Passfeller, Antje Hagemann (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 15. November 2024

Sherlock Schultz und der unsichtbare Diamant

Mathe und Lesen sind einerseits die wichtigsten Fächer, zugleich aber auch die gegensätzlichsten. Denn wer gerne rechnet, der zählt eher selten zu den Leseratten, und umgekehrt. Dennoch kann man beides prima miteinander verbinden, wie Frank Passfeller und Antje Hagemann in ihrem Erstlesebuch beweisen.

Gut gerechnet und kombiniert

Sherlock Schultz heißt eigentlich Ephraim Dagobert Schultze. Da er gerne liest, vor allem die Geschichten über den berühmten Sherlock Holmes, hat er sich einen karierten Mantel gekauft und wandert auf den Spuren des berühmten Detektivs. Nicht immer erfolgreich, aber dank seiner cleveren Nichte Tine konnte schon so mancher Fall gelöst werden. Während Sherlock Schultz mal wieder auf seiner Geige übt, hört er gleichzeitig den Polizeifunk ab. So bekommt er mit, dass im Museum eingebrochen wurde. Sofort machen sich er und Tine auf den Weg zum Ort des Verbrechens, um sogleich die Verfolgung des Übeltäters aufzunehmen. Dafür müssen sie aber nicht nur Köpfchen beweisen, sondern oft 1 und 1 zusammenzählen - und das im wahrsten Sinne des Wortes.

Sherlock Schultz und der unsichtbare Diamant

Mit Mathe zum Leseerfolg

Lernen kann langweilig sein oder richtig Spaß machen. Bei Sherlock Schultz ist letzteres der Fall. Denn mit einem spannenden Kriminalfall verhilft er Leseanfänger*innen nicht nur zu mehr Sicherheit in Sachen Selberlesen, sondern auch beim Rechnen. Denn die hierin enthaltenen Rätsel fragen nicht etwa das Textverständnis ab, sondern stellen Rechenaufgaben. Da müssen Formen erkannt werden, die Anzahl von unterschiedlichen Dingen gezählt und wieder anderes miteinander addiert oder multipliziert werden. Logisches Denken ist gefragt, ebenso das Erkennen der richtigen Rechenzeichen. Damit holt dieser Lesekrimi alle kleinen Rechengenies ab, gibt ihnen neben dem Lesetext teils kniffelige, dann wieder einfachere Aufgaben. Das ergibt ein besonderes Leseerlebnis mit anderer Motivation. Denn nicht jedes Kind liest gerne. Manch eines muss man auf andere Weise dazu motivieren. Oder aber anders herum. Wir haben begeisterte Lesende, die sich nur wenig für Rechnen begeistern. Auch diese Kinder werden durch das vorliegende Buch optimal motiviert und unterhalten.
Die Lesetexte haben eine überschaubare Länge, die Rechenaufgaben sind ebenfalls angemessen lang. Drum herum finden sich viele lebendige und bunte Illustrationen, die den Gesamteindruck auflockern. Natürlich sind am Ende des Buchs die Lösungen enthalten, so dass Kinder ihre Ergebnisse auch immer kontrollieren können.
Einzig fraglich ist die gewählte Lesestufe. Auf dem Umschlag steht 1. Klasse, jedoch ist das hoch gewählt. In dieser Klasse lernen Kinder gerade erst die Buchstaben, können vielleicht schon erste kurze Sätze lesen. Ähnliches gilt auch für die Rechenaufgaben. Daher ist das Buch eher für Schüler*innen der 2. Klasse zu empfehlen. Dann aber uneingeschränkt.

Sherlock Schultz und der unsichtbare Diamant

Mathe und Deutsch kann man gut kombinieren, wie Frank Passfeller und Antje Hagemann mit diesem Krimi beweisen. Denn hier lesen Kinder nicht nur einen spannenden Detektivfall, sondern werden zudem eingeladen, kleine Matheaufgaben rund um den Fall zu lösen. Das macht nicht nur Spaß, das fördert auch die Lese- und Rechenkompetenz auf spielerische Weise.

Details

Bewertung

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