Snuffi Hartenstein

Antolin Quiz

...und sein ziemlich dicker Freund
von Paul Maar, SaBine Büchner (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 24. Oktober 2018

Snuffi Hartenstein

Imaginäre Freunde sind oft Thema in Kinderbüchern. Sie helfen in schwierigen Lebenssituationen oder wenn Veränderungen im Kinderalltag eingetreten sind. Meistens verschwinden sie dann auch wieder - doch wohin eigentlich? Habt ihr euch schon einmal gefragt, was mit einem imaginären Freund passiert, wenn er geht? Wohin geht er? Sucht er sich dann ein neues Kind, dem er helfen kann? Auf diese Fragen kennt Paul Maar eine Antwort und präsentiert sie mit „Snuffi Hartenstein“.

Wo ist mein Freund?

Snuffi Hartenstein ist ein ganz besonderer Hund. Bisher war er der Hund von Niko Hartenstein, doch irgendwie ist ihm Niko verloren gegangen. Früher, da haben er und Niko alles zusammen gemacht: Sie haben zusammen gespielt, zusammen gegessen und sind auch zusammen zur Schule gegangen. Doch seit dort ein Neuer in die Klasse gekommen ist, hat Niko seinen Snuffi immer mehr vernachlässigt. Und nun sitzt der ganz allein irgendwo im Nirgendwo. Da taucht Mops auf. Mops Mucki. Auch er hatte einen guten Freund, mit dem er alles gemacht hat. Bis der in eine neue Klasse gekommen ist und einen neuen Freund gefunden hat. Nun ist auch Mops Mucki ganz alleine.
Doch so leicht lassen sich zwei taffe Hunde wie sie nicht abschieben. Sie wollen ihre Freunde zurückgewinnen und kehren zu ihnen nach Hause zurück…

Snuffi Hartenstein

Unsichtbarer Hund sucht sichtbaren Freund

Ein Geniestreich, der Paul Maar mit diesem Buch gelungen ist. Er greift das Thema unsichtbarer Freund einmal auf eine ganz andere Art auf. Er stellt nämlich die Frage, was eigentlich mit all den unsichtbaren Tieren passiert, wenn diese von ihren Menschenkindern nicht mehr gebraucht werden. Herausgekommen ist eine herrlich witzige, aber auch gefühlvolle Geschichte. Sie zeigt, dass selbst unsichtbare Tiere Gefühle haben und sich einsam fühlen können. Will Paul Maar dazu aufrufen, an seinem imaginären Freund festzuhalten? Keineswegs! Er erzählt von Freundschaften, die sich im Laufe des Lebens verändern. Auch kommen die beiden Hunde am Ende nicht zu ihren alten Freunden zurück, sondern finden eine neue Freundin, die sie braucht. Dazwischen entspinnt sich eine herrlich lustige Geschichte über die Kraft der Vorstellung, die auch imaginären Tieren innewohnt. Die Geschichte ist mit viel Liebe und Herzblut erzählt.
Das Buch erscheint äußerlich etwas umfangreicher, tatsächlich begegnen uns auf den Seiten viele und großflächige Illustrationen. Der Text dazwischen ist kurz, manchmal auch comicähnlich mit Sprechblasen abgedruckt. Daher eignet sich das Buch wunderbar zum Vorlesen für Kinder ab fünf Jahren, später dann zum Selberlesen für Kinder ab sieben Jahren. Die Sprache ist locker und witzig, der Erzählstil flott gehalten. So macht es Kindern großen Spaß, das Buch zu lesen, aber ebenso Erwachsenen, das Buch gemeinsam mit den Kindern zu entdecken.

Snuffi Hartenstein

Paul Maar hat mit „Snuffi Hartenstein“ ein kongeniales Kinderbuch geschaffen, das einmal auf eine völlig andere Art über unsichtbare Freunde erzählt. Lustig, kurzweilig und mit tollen Illustrationen versehen, begeistert das Buch Kinder und Eltern gleichermaßen und wird zu einem tollen Vor- und Gemeinsamlese-Abenteuer.

Snuffi Hartenstein

Details

Bewertung

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