Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein

Antolin Quiz
von Stefanie Taschinski, Anne-Kathrin Behl (Illustrator*in)
Rezension von Janett Cernohuby | 26. September 2019

Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein

Eine gute Nachbarschaft ist ein unglaublicher Vorteil. Dabei geht es nicht nur um den eigenen Wohnkomfort, sondern vor allem um die Gemeinschaft. Fehlt am Sonntag ein Ei zum Kuchenbacken, kann man jederzeit bei den Nachbarn klingeln und nachfragen. Verreist man für ein paar Tage, gießen die Nachbarn die Blumen und braucht man kurzfristig einen Babysitter, springt auch gerne ein oder eine Nachbar/-in ein. Von einer besonderen Nachbarschaft erzählt Stefanie Taschinski in ihrem Kinderbuch „Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein“.

Ein neues Zuhause und ein geheimnisvoller Nachbar

Nachdem sich die Mutter ihren Traum verwirklicht hat und nach Australien gegangen ist, zieht Emma mit ihren beiden Geschwistern und ihrem Vater in eine neue Wohnung. Gleich am ersten Abend lernt Emma - auf der Suche nach Eiern fürs Abendessen - die Nachbarschaft kennen und findet schon erste Freunde. Dabei bleibt es nicht. Frau Becker aus der oberen Etage wird zur Adoptiv-Oma, die neue Kinderzimmersituation ermöglicht eine prima Kommunikationsmöglichkeit mit der neuen Freundin, das unfreundliche Ehepaar im Erdgeschoss hat wenigstens einen netten Enkel. Nur einen Mieter bekommen die Kinder nicht zu Gesicht und um ihn ranken sich viele Geheimnisse: Er sei vor Jahren ausgezogen bis er sei ein Geist und kann sich in einen Riesenfledermaus verwandeln. Die Neugier der Kinder ist geweckt und nun wollen sie herausfinden, was es mit dem geheimnisvollen Nachbarn auf sich hat.Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein

Liebenswerte Geschichte über Zusammenhalt und Nachbarschaftshilfe

Stefanie Taschinski schuf mit ihrer Familie Flickenteppich eine großartige Kinderbuchreihe, die auch gleich mit einem tollen ersten Band durchstartet. In ihm lernen wir drei Geschwister kennen, die aufgrund der neuen Familiensituation in ein anderes Zuhause ziehen müssen. Auch wenn diese Familiensituation immer wieder in den Hintergrund rückt und dem Geheimnis um den seltsamen Nachbarn Platz zu machen, ist sie dennoch präsent und wird ein ums andere malangesprochen. Die Mutter ist nach Australien gegangen, um sich selbst zu verwirklichen, und lässt ihren Mann mit den drei Kindern zurück. Das bedeutet für den Vater oftmals Stress, besitzt er obendrein auch ein Restaurant. Doch gemeinsam mit seinen für ihr Alter selbstständigen Kindern, bekommt er das neue Leben auf die Reihe. Und so hat der Leser mehr Zeit, sich auf das Geheimnis um den seltsamen Nachbarn einzulassen. Dieses zieht sich wie ein roter Faden, an dem viele kleinere Fäden hängen, durchs Buch. Es wird von den alltäglichen Dingen erzählt: der neuen Schule, neuen Freundschaften, gemeinsamen Spielen, der Sehnsucht nach der Mutter, Einschlafproblemen der kleinen Geschwister und manches mehr.

Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein

Die Geschichte ist unglaublich warmherzig, lebendig und flüssig geschrieben. Wir finden uns in einer Nachbarschaft wieder, wie man sie sich wünscht. Jeder kennt jeden in dem Mehrfamilienhaus und gegenseitige Hilfe wird groß geschrieben. Die Kinder treffen sich zum Spielen im dazugehörigen Hof, sie besuchen sich gegenseitig und natürlich gibt es auch diese Nachbarn, die ständig etwas zu meckern haben. So entsteht ein buntes, lebendiges Nachbarschaftsgefüge, in dem sich auch der Leser von Anfang an wohlfühlt. Man taucht ein in die Geschichte, lässt sich von Emmas Erzählung mitreißen und fühlt sich wie ein Teil von allem.

Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein

Stefanie Taschinski ist mit „Familie Flickenteppich: Wir ziehen ein“ ein toller Auftaktroman zu einer vielversprechenden Kinderbuchreihe gelungen. Wir lernen hier eine bunte und fröhliche Truppe Kinder zwischen fünf und elf Jahren kennen, die viele Abenteuer erleben, den ganz normalen Familienalltag durchleben und nebenbei auch das Rätsel über einen geheimnisvollen Nachbarn lösen. Ein wunderbarer Kinderroman, den zu lesen einfach nur Spaß macht.

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