Die drei ???

Feuriges Auge

Antolin Quiz

Jubiläumsausgabe (200. Band)
von Andre Marx
Rezension von Stefan Cernohuby | 05. November 2018

Feuriges Auge

Eine Runde Zahl an Bänden ist für jede erfolgreiche Buchreihe eine Auszeichnung. Eine dreistellige runde Zahl, die nicht mit 1 beginnt ist allerdings schon ziemlich legendär. Dementsprechend war es klar, dass wir uns den Jubiläumsband 200 der Reihe „Die drei ???“ näher ansehen mussten.

Band 1 – der verschwundene Detektiv

Eine Handlung muss einen Anfang haben. Aber wenn zwei der drei ??? nach einem etwas missglückten Schulausflug plötzlich ihren Anführer vermissen und sogar sein Onkel und seine Tante in heller Panik sind, bleibt ihnen nur eine Möglichkeit: ermitteln. So machen sich Peter und Bob an die Nachforschung. Sie finden einen in den Tisch geritzten Hilferuf und einige alte Fallakten mit Anhaltspunkte. Obwohl ihnen ihre Familien sehr deutlich mitteilen, was sie von weiteren gefährlichen Ermittlungen halten, stoßen Peter und Bob auf einen Mister White, der wiederum einen ehemaligen Filmstar namens Solomon Charles kennt. Alles hat irgendwie mit einem Juwel zu tun, das sie bei einem früheren Fall seinem Besitzer zurückgegeben haben. Aber was hat das alles mit dem Verschwinden von Justus Jonas, dem ersten Detektiv zu tun?

Band 2 – Die silberne Hand

Nach einem ziemlich ernüchternden Besuch in einer ehemaligen Quecksilbermine wird Justus Jonas so ziemlich von allen niedergemacht, allem Voran von seiner Tante uns seinem Onkel. Gerade will er sich mit der Situation abfinden, als er abends zwei Leute sieht, die draußen auf dem Familienunternehmens-Schrottplatz herumschleichen. Er erkennt seinen alten Freund Gus, der in Begleitung eines ihm unbekannten Inders ist. Dieser erzählt, Sohn von Rama Sidri Rhandur zu sein, dem die drei ??? einst ein Juwel übergeben haben, der aber niemals zuhause angekommen ist. Justus versucht zu helfen, wird dann aber etwas misstrauisch und folgt den beiden. Er stellt fest, dass Gus jenem Vikram keineswegs freiwillig hilft und versucht ihn dann zu befreien. Doch dabei gerät er selbst in Gefangenschaft und muss sehen, wie sich die Wege der anderen beiden Fragezeichen mit denen seiner Gefängniswärter kreuzen.

Band 3 – Der Tempel der Gerechtigkeit

Endlich sind Justus, Peter und Bob wieder vereint. Die Wiedersehensfreude ist groß, auch bei der Familie. Doch natürlich hören die drei ??? nicht auf zu ermitteln, nur weil es irgendwann etwas gefährlicher wird. Sie benötigen allerlei Überzeugungskräfte und fremde Unterstützung, um eine letzte Anstrengung zu unternehmen, den eigentlichen Fall zu lösen.

Ein würdiger 200. Jubiläumsband

Wie schon der 100. Jubiläumsband wurde auch die Nummer 200 von André Marx verfasst, der schon zahlreiche Bände für die renommierte Reihe beigesteuert hat. Erneut hat er gute Arbeit geleistet, obwohl die Herangehensweise etwas gewöhnungsbedürftig ist. So erzählen Band 1 und 2 im Grunde die gleiche Geschichte, aber eben aus zwei unterschiedlichen Perspektiven und mit Handlungsfäden, die sich nur teilweise verknüpfen. Das ergibt ein etwas ungewohntes Leseerlebnis. Erst mit Band 3 ist dann wieder alles beim Alten und die drei ??? laufen zur Höchstform auf. Was sehr schön ist, trotz der vielen neuen Technologien, die man natürlich sukzessive in die Reihe eingebunden hat, begegnen selbst Leser ersten Bände vielen kleinen Details wieder, die diese selbst aus ihrer Kindheit kennen. Ob es die verschiedenen Tore sind, durch die man die Basis betreten kann oder die Methoden zur Recherche – siehe „Telefonlawine“- und die klassischen Kreidefarben, die jeder der drei ??? bei sich hat, man fühlt sich immer an früher erinnert. Und letztendlich macht das den Unterschied. Man hat nicht irgendeinen 200. Band einer Reihe, an deren Beginn man sich nicht mehr erinnert, sondern eine Serie, die in der eigenen Tradition fortgeführt wird. Und genau das macht letztendlich auch den Jubiläumsband rund um „Feuriges Auge“ zu einem gelungenen Werk.

„Feuriges Auge“ von André Marx ist mehr als nur ein konventioneller Band der Reihe „Die drei ???“. Tatsächlich ist es der Jubiläumsband mit der Nummer 200, der aus drei Teilbänden besteht. „Der verschwundene Detektiv“, „Die silberne Hand“ und „Der Tempel der Gerechtigkeit“ sind eine ungewöhnliche aber letztlich erfolgreiche Herangehensweise an die Materie, die ein neues Abenteuer erzählt, frühere Ereignisse aufgreift und dabei auch die Tradition der Reihe hochhält. Jeder Stammleser kann unbesorgt zugreifen. Und sogar jene Leser, die noch die Hitchcock-Bände kennen, werden auf alle wichtigen Ingredienzien stoßen.

Details

Bewertung

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  • Spannung:
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  • Humor:
  • Gewalt:

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