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Die Frage nach dem schönsten Platz wird wohl jeder anders beantworten. Denn jeder hat andere Interessen, andere Vorlieben und andere Ansichten, warum ein Park, eine Brücke, ein Berg oder ein Gebäude der allerschönste Ort ist. In dem bilingualen Kinderbuch "Der allerschönste Platz / The most beautiful place" wird selbiger in der Metropole London gesucht.

Einmal im Jahr treffen sich die Tiere Londons im Hyde Park. In dieser besonderen Nacht werden alle Feindschaften und Fehden vergessen. Es gibt keine Räuber und keine Beutetiere mehr, denn alle feiern friedlich nebeneinander das Friedensfest. Doch in dieser Nacht geschieht etwas Außergewöhnliches. Eine Gruppe junger Skorpione, vermutlich neu in London, beginnen von ihrer neuen Heimat, den Docklands, zu schwärmen und dass dies wohl der allerschönste Platz Londons sei. Sofort entfacht eine hitzige Debatte. Für die Pelikane ist der St. James Park der allerschönste Platz, die Grauhörnchen sehen den Hyde Park als diesen an, während es für die Rehe ganz klar Greenwich ist. Die Tauben fühlen sich in der Tube am wohlsten und die Möwen an der Themse. Da mischt sich der Fuchs in den Streit ein und beendet ihn kurzerhand.

"Der allerschönste Platz / The most beautiful Place" ist unterhaltsame und fröhliche Geschichte, die Kindern die Metropole London mit all ihren schönen Plätzen vorstellt. Doch nicht aus der Sicht von Touristenführern, Eltern und Kulturbegeisterten, sondern aus der Sicht von den Tieren der Stadt. Ja, London bietet nicht nur Millionen Menschen eine Heimat, sondern ebenso vielen Tieren. Neben gewöhnlichen Arten wie Tauben, Enten, Füchsen und Rehen siedeln auch exotische Vertreter in der Stadt. Diese werden am Ende des Buches, in einem ausführlichen Sachteil, noch einmal genauer betrachtet.
Diese Tiere also zeigen Kindern die Schönheit der Stadt London. Natürlich hat jedes Tier einen anderen Lieblingsort, ist doch auch jedes Tier in seiner Lebensart verschieden. So kommt, was kommen muss, ein großer Streit entfacht. Die Autorinnen Annika und Claudia von Holten verliehen den tierischen Handlungsfiguren menschliche Eigenschaften und lassen die Kindergeschichte zu einer Fabel werden. Eine Fabel die erzählt, dass jeder von uns andere Interessen und Vorlieben hat und dass diese Vielfalt das Besondere und Großartige ist.
Begleitet wird das Buch von großflächigen, ausdrucksstarken Illustrationen. Da die Handlung des Nachts spielt, sind die meisten von ihnen auch mit nächtlichen Farben gezeichnet. Die Bilder sind sehr künstlerisch, teilweise skizzenhaft gezeichnet, dann wieder collagenartig. Manchen fehlen Konturen, weswegen sie aber nicht minder gelungen sind. Die Bilder sind so besonders wie die Geschichten und begleiten sie sehr stimmungsvoll.

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