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Einen lieben Menschen zu verlieren, der einem sehr nah stand, ist immer schwer. Doch gerade wenn man klein ist, trifft einen das besonders hart. Ein Abschied für immer, was das bedeutet, ist für Kinder nicht nur unvorstellbar, auch der Gedanke, dass man jemals wieder fröhlich sein kann, erscheint für sie nicht denkbar. Doch es ist möglich, wie Frank Daenen mit viel Einfühlungsvermögen in seinem Bilderbuch erzählt.

Was bleibt, sind Erinnerungen und ein warmes Gefühl

Der Winter ist gekommen und es ist Zeit für den großen und kleinen Bären, in den Winterschlaf zu gehen. Zuvor macht der kleine Bär noch Pläne, was er nach dem Aufwachen alles unternehmen möchte: Spielen, Pfannkuchen backen, ein Baumhaus bauen und jeden Abend heiße Milch mit Honig trinken. Doch es kommt ganz anders. Als der kleine Bär im Frühling wieder aufwacht, ist das Bett des großen Bären leer. Stattdessen stehen seine Freunde vor ihm und überbringen ihm die traurige Nachricht. Der kleine Bär fällt in ein Loch. Nichts vermag ihn zu trösten, nichts kann ihn aufbauen. Seine Freunde sind stets bei ihm, bauen das Baumhaus, von dem der kleine Bär geträumt hat, spielen die Spiele, die er so sehr mochte. Lange Zeit schaut der kleine Bär nur vor sich hin, doch irgendwann gelingt es ihm, wieder zu lächeln. Erst ist es nur ein zaghaftes Lächeln, doch mit der Zeit und dank seiner Freunde, die immer tröstend an seiner Seite sind, kann der kleine Bär über den Tod des großen Bären hinwegkommen. Und bei einer Tasse heißer Milch mit Honig erinnern sie sich alle gemeinsam an den großen Bären.

Unglaublich gefühlvolle Abschiedsgeschichte

Frank Daenen erzählt in seinem Bilderbuch eine unglaublich gefühlvolle und einfühlsame Abschiedsgeschichte. Dabei besticht diese vor allem durch ihre feinen Worte und wundervollen Illustrationen. Gezielt setzt der Künstler Farben ein, um Emotionen auszudrücken. Akzentuiert zeichnet er die Bilder, wählte jedes Detail, jedes Element mit Bedacht, um so die Verbundenheit zwischen dem großen und dem kleinen Bären zu betonen, aber auch später um Traurigkeit und den Trauerprozess zu verdeutlichen. Dazu bringt er eine schlichte, klare Erzählung. Auch hier bringt er das Wesentliche gezielt auf den Punkt, baut gleichzeitig unglaublich viele Emotionen hinein. Während der kleine Bär seine Pläne für das nächste Jahr aufzählt, erkennt man, wie sehr er den großen Bären liebt. Man spürt die Verbundenheit der beiden deutlich. Gleiches geschieht während des Trauerns. Mit wenigen, klaren Worten beschreibt der Autor den Schmerz und die Verzweiflung des kleinen Bären. Damit lässt er sein junges Lesepublikum aber nicht allein, denn schon im nächsten Satz erwähnt er die Freunde, die immer für den kleinen Bären da sind und sich rührend und konsequent um ihn kümmern. Man erkennt, wie in den Bildern die Farben freundlicher werden, wie in die Zeichnungen mehr Freude und auch Spaß einziehen. Bald schon sieht man auch den kleinen Bären wieder lächeln. Natürlich trauert er zwischendurch immer wieder einmal, aber das stellt der Autor als ganz selbstverständlich und richtig hin. Frank Daenen versteckt die Trauer nicht, sondern gibt ihr den Raum den sie braucht, um verarbeitet werden zu können.

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