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Die wilden Fußballkerle

Joschka die siebte Kavallerie & Marlon die Nummer 10

von Joachim Masannek
Rezension von Janett Cernohuby | 25. Januar 2009

Joschka die siebte Kavallerie & Marlon die Nummer 10

Sportler neigen dazu, ihren Mund manchmal ganz schön voll zu nehmen, besonders dann, wenn es darum geht, ihre Gegner vor einem Wettkampf einzuschüchtern. Dem stehen natürlich unsere Wilden Fußballkerle in nichts nach. Wenn es darum geht, eine große Klappe zu haben, sind die Kleinen ganz vorne dabei - oder sollte man sagen, der Kleinste? Denn im fünften Doppelband ist es Joschka, der über die Stränge schlägt.

Joschka die siebte Kavallerie ist zwar der kleinste der Wilden Fußballkerle, aber er steht den anderen in Sachen Wildheit um nichts nach. Oder sollte man vielleicht sagen, er zeigt ihnen sogar den Weg? Denn an seinem siebten Geburtstag legt er sich ausgerechnet mit den gefürchteten Flammenmützen, einer Skatergang, an. Damit scheint das Ende der Wilden Kerle eingeläutet worden zu sein, denn die Flammenmützen packen sie genau dort, wo es weh tut. Sie stehlen die nachtschwarzen Trikots, belagern den Teufelstopf und vernichten sogar Camelot. Doch es ist Joschka, der seinem Namen alle Ehre Macht und als siebte Kavallerie die Wilden Fußballkerle rettet.
Um "Marlon die Nummer 10" dreht sich alles in der darauffolgenden Geschichte. Während eines Kartrennens gegen Rocce treiben es die beiden doch etwas zu wild und ihre Karts crashen zusammen. Während Rocce mit einem Schrecken davonkommt, ist Marlons Bein gebrochen und er fällt für sechs Wochen aus. Das auch noch zu einer Zeit, wo die Wilden Fußballkerle vor einem wichtigen Match stehen, durch welches sie sich für die Kinder-Weltmeisterschaft qualifizieren könnten. Doch als wäre dies alles noch nicht genug, gibt es beim FC Bayern Überlegungen, den Spieler Giacomo Ribaldo, Roccoes Vater, zu verkaufen. In diesem Fall müsste auch Rocce die Stadt und somit die Wilden Fußballkerle verlassen. Wird es Marlon gelingen, rechtzeitig wieder in Form zu kommen und nicht nur seine Freunde zu motivieren?

Dieser Doppelband hat es wieder einmal in sich. Während sich die erste Geschichte actionreich und spannend präsentiert, ist die zweite doch sehr gefühlsbetont. Ein Stil, den man bisher bei den Wilden Fußballkerlen noch nicht erlebt hat.
"Joschka die siebte Kavallerie" eröffnet diesen Doppelband und empfängt die Leser mit der typischen Wildheit der Fußballfreunde. Er ist zwar der Kleinste des Vereins, doch dadurch lässt er sich keineswegs einschüchtern. Im Gegenteil, er glaubt eher, diesen Unterschied mit größerer Wildheit beseitigen zu können. Dass er sich dabei ausgerechnet mit der gefürchteten Skatergang des Ortes anlegen muss, sollte da eigentlich nicht mehr überraschen.
Ganz anders geht es dafür in der zweiten Erzählung "Marlon die Nummer 10" zu. Diese beginnt zwar auch temporeich, jedoch schlägt sie dann eine völlig andere Richtung ein. Marlon wird schwer verletzt, wodurch er für lange Zeit beim Fußballtraining ausfällt. Als er endlich wieder zu seiner Mannschaft zurück könnte, ist er außer Form und nicht mehr fit. Das nagt schwer an dem Jungen und er ist kurz davor, seinen einstigen Lieblingssport aufzugeben. Doch die Wilden Kerle wären keine wahren Freunde, wenn sie sich nicht um ihn bemühen würden. Dabei ist es ihnen auch ganz egal, wie sehr sie Marlon zurückweist. Diese Geschichte ist sehr emotional, was für die "Wilde Fußballkerle"-Reihe eine erfrischende Abwechslung ist. Hierbei ist es dem Autor übrigen sehr gut gelungen, die Stimmung so ausgewogen darzustellen, dass selbst Jungs noch begeistert von dieser Geschichte sind.
Beide Handlungen haben gemeinsam, dass Fußball wieder an erster Stelle steht. Für die "Wilde Fußballkerle" ist dieser Sport der Lebensinhalt - nein, er ist die Luft, die sie zum Atmen brauchen. Auch im neunten und zehnten Band gelingt es dem Joachim Masannek, völlig neue und abwechslungsreiche Geschichten zu erzählen. Eine jede ist wieder aus der Ich-Perspektive der jeweiligen Handlungsfigur erzählt. So können die Leser stets durch die Augen ihrer Helden die Ereignisse hautnah miterleben und auch deren Gefühle nachempfinden. Natürlich wird in beiden Bänden wieder reichlich geflucht - wenn auch ziemlich entschärft. Trotzdem haben die Ausdrücke und Wendungen etwas Cooles an sich, was durch die Schwarz-Weiß-Zeichnungen noch zusätzlich betont wird.

Somit kann auch der fünfte Doppelband "Joschka die siebte Kavallerie & Marlon die Nummer 10" wieder vollends überzeugen. Zwei spannende Geschichten, die von der ersten bis zu letzten Seite unterhalten, werden Fans wieder mitfiebern lassen. Und wer bisher noch nicht zu diesen gehörte, wird es spätestens nach diesem Doppelband sein.

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