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Wollte man früher andere Kontinente bereisen, blieb einem nichts übrig, als ein Schiff zu besteigen. Um jedoch ein Schiff navigieren zu können und zu wissen, welche Besonderheiten ein bestimmter Abschnitt des Meeres bereithält, benötigt es vor allem eines: Seekarten. Maren Hasenjäger hat im magellan Verlag ein Werk veröffentlicht, das das Thema sehr ausführlich für junge Lesende aufbereitet. „Mein großer Seekarten-Atlas – Entdecke die Welt der Meere und Ozeane“.

Begriffserklärungen und Überblick

Wer Karten von Gewässern lesen und verstehen möchte, sollte sich auch mit den wichtigsten Begriffen auseinandersetzen. Auf wenigen Seiten stellt die Autorin sowohl grundlegende Gewässerformen als auch die Ozeane der Welt vor. Nüchterne Fakten werden stets von wissenswerten Informationen über Fauna, historische Ereignisse oder geologisch-tektonische Besonderheiten ergänzt. Dabei gibt es zahlreiche liebevoll gestaltete Illustrationen, welche das Werk noch abwechslungsreicher machen.

Vom Anfang bis in die Tiefe

Am Anfang war die Erde tatsächlich wüst, denn das Meer entstand erst nach etwa 500 Millionen Jahre nach dem Planeten. Das Zerbrechen des Urkontinents Pangäa und die Verschiebung der Kontinentalplatten führten dazu, dass die Meere ihr heutiges Antlitz bekamen. Ein Gesicht, von dem wir meist nur die Oberfläche betrachten. Denn es gibt unzählige Gräben, Schwellen und Rücken, die den Meeresboden ausmachen. Tiefenzonen, Inseln und ihre Besonderheiten und Meeresströmungen sind nur ein Teil der Informationen, die man benötigt, wenn man sich auf See begibt.
Das Werk hält jedoch noch viel mehr Wissen bereit. Gezeiten, verschiedene Lebensräume, im Meer verborgene Rohstoffe und ein Überblick der genutzten Wasserstraßen zeigen gut die Ist-Situation.

Historische Seefahrt, Phantastisches und ein Ausblick

Doch nicht nur die aktuellen Gegebenheiten, auch die Geschichte der Befahrung von Flüssen und Meeren wird überblicksmäßig dargestellt. Vom Einbaum über Phönizier, Wikinger und Entdecker, sowie Handelsreisende und Piraten lernt man viel über das „Wer?“, aber auch genauso über das „Wie?“.
Legenden über bestimmte Meeresphänomene, gefährliche Regionen und Schiffe verleihen dem Werk auch einen gewissen phantastischen Aspekt, während die Zukunft der Meere und die Veränderungen aufgrund des Klimawandels leider nur sehr kurz abgehandelt werden.
Das Werk selbst wirkt wie gewachsen, denn man spürt die Begeisterung der Autorin für das Meer selbst und Seekarten im Speziellen. Gerade deshalb ist es nicht verwunderlich, dass „Mein großer Seekarten-Atlas“ weit mehr enthält, als man ursprünglich erwartet. Doch das ist gut so, denn junge Lesende können sich so auf jene Inhalte konzentrieren, von denen sie am meisten begeistert sind. Und schon allein das macht das liebevoll illustrierte Buch empfehlenswert.

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