Wissen mit Pfiff

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Das Mittelalter ist wohl eine der interessanten Epochen in der europäischen Geschichte. Geprägt von Rittern, Burgen, Königen, aber auch von Armut, Leid und Krankheit fasziniert es die Menschen, wie kaum ein anderes Zeitalter. Doch nicht nur Erwachsene beschäftigen sich mit dieser dunklen Zeit, auch Kinder wollen wissen, wie die Menschen damals lebten. Denn oft verbinden sie mit dem Mittelalter Ritter, Burgen, Abenteuern und Hexen. Dass es jedoch keineswegs so abenteuerlich war, dies zeigt das Kindersachbuch "Mittelalter" aus der Reihe "Wissen mit Pfiff".

eute sind sich Historiker nicht einig darüber, wann das Mittelalter begann und wann es endete. Doch man ist sich darüber einig, dass mit dem endgültigen Zusammenbruch Römischen Reiches im 5. Jahrhundert eine neue Epoche beginnt. Über ihr Ende teilen sich jedoch wieder die Meinungen. Für die einen endete sie mit der Erfindung des Buchdrucks im Jahre 1450, andere betrachten die Entdeckung der Neuen Welt 1492 von Christoph Columbus als Beginn der Neuzeit und wieder andere sehen im Beginn der Reformation ihr Ende. Allgemein lässt sich also sagen, das Mittelalter ging von ungefähr vom Jahr 500 bis 1500.
Fast 1000 Jahre also dauerte diese Epoche, die man auch als dunkles Zeitalter bezeichnet. Denn für die Menschen war das Leben damals ein Kampf ums Überleben. Die einfache Bevölkerung lebte in ärmlichsten Verhältnissen. Ihre Häuser waren einfache Hütten, in denen auch das Vieh untergebracht wurde. Lebensmittel waren immer knapp und von den hart erarbeiteten Ernten auf den Feldern musste ein Großteil an den Lehnsherren abgegeben werden. Auch die hygienischen Verhältnisse und die medizinische Versorgung waren sehr schlecht und so führten bereits einfache Krankheiten zum Tod. Auch Epidemien gab es nicht selten, wovon besonders die Pest immer wieder in Zusammenhang mit dem Mittelalter gebracht wurde. Ähnlich sah es zwar auch auf den Burgen aus, jedoch mangelte es der Oberschicht nicht an Lebensmitteln. Im Vergleich zur einfachen Bevölkerung führten der Adel und Klerus ein sehr angenehmes Leben. Der Klerus hatte übrigens einen sehr großen und bedeutsamen Einfluss auf das Leben der Menschen. Die Kirche war allgegenwärtig und drohte den Menschen stets mit ewiger Verdammnis. Wer anderer Meinung war als sie, wurde als Ketzer angeklagt und nicht selten auf dem Scheiterhaufen verbrannt. Auch die Kreuzzüge, bei denen die heiligen Städte von den Ungläubigen befreit werden sollten, gehen auf den Einfluss der Kirche zurück. Doch trotz dieser Schrecken, kann auch das Mittelalter mit Kunst in Form von Malerei, Bildhauerei und Architektur aufwarten.

Das Mittelalter ist eine interessante Epoche, die Schriftsteller und Filmemacher immer wieder zu neuen Werken inspiriert. Dass dieses Zeitalter dabei oftmals viel besser wegkommt, als es in Wahrheit war, ist zwar bekannt, wird aber doch gerne übersehen. Mutige Ritter, mächtige Burgen und schöne Prinzessinnen verschönern dabei das Bild gewaltig. Das vorliegende Kindersachbuch zeigt, wie es im Mittelalter wirklich zuging. Es informiert über die politische und gesellschaftliche Entwicklung, zeigt den Einfluss von Kirche und Adel und schildert das harte Leben der einfachen Bevölkerung. Dies alles geschieht jedoch auf einfache und kindgerechte Art und Weise. Die insgesamt elf Kapitel sind kurz gehalten, liefern aber dennoch umfangreiche Informationen. Ein jedes von ihnen beschäftigt sich mit einem anderen Thema, welches in sich in weitere Unterbereiche aufgeteilt ist.
Das Layout des Buches ist sehr schön gelungen. Die Texte wurden nicht einfach nur abgedruckt. Vielmehr wurden die einzelne Themenblöcke versetzt auf die Seiten gedruckt. Zwischen ihnen finden sich zahlreiche Illustrationen und sogar zeitgenössische Darstellungen. Die farbigen und großflächigen Zeichnungen sind sehr detailgenau und geben stets Episoden aus dem Leben im Mittelalter wieder. Durch ihre genaue Zeichenart wirken sie authentisch und vermitteln Kindern ein sehr gutes Bild der damaligen Zeit.

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