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Familienstrukturen haben sich stark verändert. Immer mehr Familien wohnen weit voneinander entfernt. Das kann Eltern mit Kindern vor Herausforderungen stellen. Die Großeltern, die für Kinder wichtige Sozialkontakte und für die Eltern eine Stütze sind, sind weit entfernt oder anderweitig nicht verfügbar. Um Hilfe zu schaffen, gibt es sogenannte Leihomas und -opas, die sich stundenweise um die Kinder kümmern. Ähnlich wie Babysitter, aber mit mehr familiärer Bindung. Um eine solche Leihoma und ihren Leihenkel geht es in Jörg Isermeyers spritzigem Vorlesebuch.

Mit dieser Oma wird es nie langweilig

Morten sieht seine richtigen Omas und Opas nur selten, da sie weit weg wohnen. Aus diesem Grund hat er nun eine Leihoma bekommen. Sie soll ihn jede Woche abholen und gemeinsam etwas unternehmen. Beim ersten Treffen ist Morton noch etwas unsicher. Nicht nur, weil Mama und Papa sich mal wieder nicht einig werden, was Morton anziehen soll (und es letztendlich wieder ein Kompromiss aus Jackett und Latzhose wurde), sondern auch weil er unsicher ist, ob er sich mit seiner Leihoma gut versteht. Doch diese Sorge ist völlig unbegründet, wie Morton bald feststellt. Seine neue Oma, die nur Om genannt werden möchte, ist die coolste Oma, die man sich vorstellen kann. Mit ihrem blauen Overall, dem Gürtel mit vielen Schnallen und der Lederkappe samt Schutzbrille, sieht Om alles andere wie eine typische Oma aus. Auch ihre Ausflüge sind alles andere als gewöhnlich. Zusammen mit Morton erkundet sie einen geheimnisvollen Zauberwald, begibt sie sich auf Piratenschatzsuche, liefert als Geheimagentin ein mysteriöses Päckchen aus, begibt sich auf die Spuren der Wiedumirsoichdir-Apachen und tritt in einen kleinen Wettkampf gegen Gro an. Ja, mit dieser coolen Leihoma wird es niemals langweilig, denn sie zieht die Abenteuer an wie ein Magnet.

Außergewöhnliche Abenteuergeschichten mit besonderem Familienanschluss

Jörg Isermeyer stellt uns in seinem Vorlesebuch eine ganz andere, außergewöhnliche und ober-coole Oma vor. Dabei greift er auch ganz nebenbei ein Konzept auf, auf das immer mehr Familien zurückgreifen: Leihomas und -opas. Ähnlich wie bei Morton, unserem jungen Protagonisten, sind in vielen Familien die Großeltern nicht verfügbar. Gleichzeitig gibt es aber auch viele ältere Menschen, die aus den gleichen Gründen nur wenig Kontakt zu ihren Enkelkindern haben. Das Konzept ist also für alle ein Gewinn. Und für Morton sogar ein Hauptgewinn. Denn er bekommt nicht irgendeine Oma, er bekommt die coolste Oma der Welt. Sie steckt voller Ideen, überrascht ihren Leihenkel mit immer neuen Einfällen und nimmt aus allem Inspiration mit. Bei ihr wird jeder Ausflug zu einem unvergesslichen Abenteuer, egal ob es zu einer Waldwanderung, einem Ausflug an den See, in den Park oder zu einem Stadtbummel geht. Damit schenkt sie Morton aber nicht nur wundervolle Erinnerungen, Zeit und Aufmerksamkeit, sie zeigt ihm spielerisch die Wunder der Natur. Durch ihre Geschichte beginnt Morton aufmerksam hinzuschauen und alles ganz genau zu betrachten. Egal ob Wald, Wiese oder Stadt, seine Oma motiviert ihn dazu, genau zu beobachten und auch zu hinterfragen. So lernt Morton viel über Tiere und die Natur, aber auch über sich selbst. Er gewinnt Selbstvertrauen, wächst über sich hinaus und geht gestärkt aus jedem gemeinsamen Ausflug hervor. Und all das dank der unendlichen Fantasie und dem Ideenreichtum seiner Leihoma.
Coole und witzige Geschichten wie diese brauchen natürlich auch entsprechende Illustrationen. Kai Schüttler griff dafür zu Stift und Farbe und setzte Mortons Erlebnisse in Bilder um. Witzig, lebendig und dynamisch präsentieren sich diese und geben Kindern etwas zum Betrachten, während ihnen die Geschichten vorgelesen werden.

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