Stolz und mächtig ragen sie noch heute über Berge und Täler hinweg. Burgen - noch immer prägen sie unser Landschaftsbild, auch wenn sie schon lange ihrer Funktion beraubt sind. Heute sind sie nur noch Ausflugsziele, doch an Faszination haben sie nichts eingebüßt. In der Reihe "Wissen mit Pfiff" wurde dieses Thema aufgegriffen und als Kindersachbuch unter dem Titel "Burgen" veröffentlicht.
Diese Bollwerke haben die Zeiten überdauert und regen heute unsere Fantasie über das romantische Burgleben an. Dabei sah die Realität doch ziemlich nüchtern aus. Erbaut wurden diese Festungen ursprünglich zum Zwecke des Schutzes vor feindlichen Angriffen. Die ersten Turmhügelburgen, auch Motte genannt, waren dabei noch sehr schlicht in ihrer Bauart und vor allem aus Holz. Ein Turm errichtet auf einem künstlichen Erdhügel, umgeben von einem Graben - so kann man sich diese ersten Burgen vorstellen. Erst später wurden Gebäude und Schutzmauern aus Stein errichtet. Je reicher die Burgherren waren, desto größer und gewaltiger wurden auch ihre Festungen. Bei einem Bau waren somit nicht nur zahlreiche Handwerker beschäftigt, er zog sich auch über einen sehr langen Zeitraum hin. Dabei waren zwanzig Jahre keine Seltenheit. Doch egal wie groß eine Burg war, stets diente sie nur einem Zweck: Der Verteidigung vor Feinden und dem Schutz des Burgherren und seiner Untergebenen. Die Ritter, welche wir fest mit einer Burg verbinden, waren die Krieger und Soldaten, welche die Festung in Zeiten der Gefahr verteidigten.
Das Leben auf einer Burg war keinesfalls so romantisch, wie wir es uns heute vorstellen. Von hier aus verwaltete der Burgherr seine Ländereien, empfing Gäste und urteilte über Verbrecher. Es gab große Turniere und üppige Gelage. Doch nicht nur in der Burg ging es lebhaft zu, auch außerhalb. So drängten sich um die Burgen zahlreiche Dörfer und Gemeinden, die im Schatten des großen Bauwerks Schutz und Lebensunterhalt suchten.
Doch die Zeiten änderten sich. Größere und vor allem friedlichere Reiche, aber auch die veränderte Kriegsführung machten mächtige Burgen bald überflüssig und so wandelten sie sich allmählich vom Schutzwall zum Lustschloss.
Diese und zahlreiche weitere Informationen finden sich in dem Kindersachbuch "Burgen". Obwohl der Band nur 27 Seiten umfasst, finden sich doch allerlei wissenswerte und vor allem detailgenaue Fakten. Neben der Geschichte der Burgen, ihrer Wandlung in den Zeiten, werden nicht nur Sinn und Zweck dieser Gebäude erklärt, auch die Lebensweise in und um die Herrschaftssitze wird sehr umfangreich erläutert. Somit wird Kindern auf verständliche Weise nähergebracht, dass das Leben zur damaligen Zeit keineswegs so abenteuerlich oder romantisch ist, wie wir es in vielen Filmen und Märchen vermittelt bekommen.
Das Layout dieses Bandes ist ebenfalls sehr gut gelungen. Die zehn Kapitel wurden in logischer Reihenfolge angeordnet. Auch sind sie nach unterschiedlichen Themenschwerpunkten untergliedert. Die jeweiligen Texte sind nicht einfach nur im Blocksatz abgedruckt, sie werden auch von zahlreichen, großflächigen Farbzeichnungen begleitet. Diese sind sehr authentisch und lebensecht gehalten und vermitteln somit einen guten und vor allem glaubwürdigen Eindruck. An den Umschlagsseiten wurden kleine Karten befestigt, die einzelne Szenen aus dem Buch mit entsprechender Erklärung beinhalten. Diese Karten können herausgetrennt und als kleine Merkzettel verwendet werden.
"Burgen" ist nicht nur ein sehr gut gelungener sondern vor allem auch sehr informativer Band der Reihe "Wissen mit Pfiff". Hier lernen Kinder auf spielerische Weise alle wichtigen historischen Fakten über diese besonderen Bollwerke vergangener Zeiten. Es wird nichts beschönigt, sondern alles so dargestellt, wie es sich im Mittelalter verhielt. Somit ist dieser Band ein unverzichtbares Kindersachbuch dieser Reihe.
Details
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Sprache:Deutsch
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Erschienen:03/2007
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Umfang:27 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:6 Jahre
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ISBN 13:9783897171220
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Preis (D):7,9 €