Schatten

Die Macht des Lichts

Antolin Quiz
von Timo Parvela, Pasi Pitkänen (Illustrator*in)
Rezension von Stefan Cernohuby | 13. Februar 2024

Die Macht des Lichts

Ein Sprichwort sagt, dass die Nacht vor dem Morgen am Dunkelsten ist. Was man eigentlich damit zum Ausdruck bringen will, ist jedoch etwas anderes. Man will zum Durchhalten animieren, wenn gerade düstere Zeiten herrschen. Doch derjenige, der das Sprichwort erdacht hat, ist sicherlich auch nie in einer Situation wie Pete und Sara in der Reihe „Schatten“ gewesen. Diese geht mit „Die Macht des Lichts“ in die letzte Runde.

Vom Regen in die Traufe

Sara und Pete haben die Schattenflickerin Uudit von Auroria mit in ihre Welt gebracht. Doch auch in der Heimat der Kinder sieht es nicht wirklich viel besser aus, als in der Welt der Wichtel. Denn beinahe alle Menschen haben bereits ihre Seele verkauft und dadurch keinen Schatten mehr. Petes Eltern befinden sich im Zentrum einer populistischen und vor allem ausländerfeindlichen Bewegung, die immer mehr Zulauf erhält. Mauern zu bauen, Flüchtlinge einzusperren und Gewaltandrohungen sind an der Tagesordnung. Und da ist noch der neue Präsidentschaftskandidat Mr. Puska, der offenbar für noch radikalere Lösungen steht.

Schatten: Die Macht des Lichts

Die ganze Macht des Krampus

Sara und Pete ist klar, dass Krampus alles tun will, um seine Augen zurück zu erhalten und sich eine neue Welt untertan zu machen. Die beiden Freunde und die Schattenflickerin versuchen dagegen alles, um den übermächtigen Gegenspieler zu überwinden. Besonders wollen sie verhindern, dass er seine Augen wiedererlangt und so seine volle Macht erhält. Doch Krampus und seine Verbündeten sind überall und werden immer mächtiger, immer einflussreicher. Ihnen zu entkommen und zum Gegenschlag auszuholen bedarf nicht nur eines Wunders, sondern benötigt auch noch einen Einfall für einen genialen Plan. Beide sind nicht in Sicht.

Schatten: Die Macht des Lichts

Von der titelgebenden „Macht des Lichts“ ist über weite Strecken des Werks nichts zu sehen. Die Protagonisten haben nur wenig Zeit um Pläne zu schmieden, sie werden von den Ereignissen wie in einem wilden Fluss hin und her gerissen. Natürlich muss es eine Lösung für alle Probleme geben, doch Timo Parvela und Pasi Pitkänen machen die Sache spannend und lassen nur sehr wenig Hoffnung aufkommen. Das und die sehr düsteren Illustrationen führen zu einer deprimierenden Grundstimmung, die über weite Strecken des Buchs beibehalten wird. Dass in die Handlung viele zeitaktuelle und gesellschaftskritische Elemente eingeflochten wurden ist kein Zufall. Das bringt jedoch zusätzlich zum Nachdenken und zeigt wieder einmal, dass Fantasy keineswegs unpolitisch sein muss, geschweige denn sein sollte.

Schatten: Die Macht des Lichts

„Die Macht des Lichts“ ist der dritte und letzte Band der Reihe „Schatten“ von Timo Parvela und Pasi Pitkänen. Das Werk ist allerdings dennoch düster, auch wenn der Titel etwas anderes suggeriert. Es ist ein Abschluss der Serie, der sich selbst treu bleibt und Kennern von Autor und Illustrator bestimmt viel Freunde machen wird. Selbst wenn bis zum Ende die düsteren Töne bestimmend bleiben.

Details

Bewertung

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