Weihnachten ist die Zeit des Wünschens und der Wunder. Natürlich ist uns klar, dass Wunder eher selten sind und nicht jeder Wunsch wirklich erfüllt werden sollte. Denn manchmal gib es Nebeneffekte, die man in dem Moment, in dem man sie ausspricht, noch nicht ermessen kann. Das ist eines der Themen in Timo Parvellas und Pasi Pitkänenens neuer Reihe „Schatten“, die mit „Der Pakt“ startet.
Weihnachtswunder
Pete hat eine beste Freundin, doch diese befindet sich seit geraumer Zeit im Krankenhaus. Ihr geht es schlecht, obwohl die Ärzte keine Ahnung haben, was eigentlich mit Sara nicht stimmt. Pete ist verzweifelt und als ihn ein Wichtel im Kaufhaus fragt, was er sich denn zu Weihnachten wünsche, platzt es aus ihm heraus. Er möchte, dass Sara wieder gesund wird. Und dafür muss er nur seinen Schatten hergeben. Ganz ehrlich? Wofür braucht man den schon?
Nebeneffekte von Wundern
Tatsächlich wird Sara wieder gesund, sie erholt sich und die Ärzte wissen genauso wenig, wie das passiert ist. Doch für Pete läuft irgendwie alles schief. Seine Geschenke sind nicht toll, seine Familie nervt ihn und er wird immer mürrischer. Auch die Tatsache, dass sich Sara fröhlich sozial engagiert, stößt ihm immer mehr auf. Dann stellt er fest, dass sein Schatten fehlt und offenbar noch mehr von ihm.
Parallelplots und die weitere Handlung
Parallel zu Pete und Sara wird eine Geschichte in der Wichtelwelt erzählt. Dort bewirbt sich eine Schattenflickerin für eine Stelle in der Wichtelgilde. Man will sie allerdings nicht, augenscheinlich aufgrund von Vorurteilen. Tatsächlich steckt aber noch viel mehr hinter dem Ganzen, denn man benötigt sie für eine ganz andere Aufgabe. Eine, die sie in unterschiedliche Welten führen soll. Doch auch Pete muss eine Entscheidung treffen. Selbst wenn ein geschenktes Glöckchen ihm offenbar seinen Schatten und somit auch seine Lebensfreude zurückgeben kann, muss er sich auf den Weg machen, um ein immer größeres Problem aufzuhalten. Denn mehr und mehr Leute scheinen ihren Schatten gegen Wünsche einzutauschen, darunter auch ein Lehrer und zwei Mitschüler. Und dann steht Pete noch eine große und alles andere als positive Überraschung bevor …
Wer sich von dem Buch eine Vorweihnachtsgeschichte zum Träumen und Entspannen erwartet, liegt ziemlich falsch. Es ist keine Erzählung, bei der einem der Geruch von Zimtgebäck in die Nase steigt und bei der man selbst in Weihnachtsstimmung gebracht wird. Es ist eine dystopische Handlung, die zu Weihnachten stattfindet, was literarisch gesehen ein mutiger Schritt ist. Da die Handlung und die Charaktere auch viel Potenzial haben, kann man sich sicherlich auf spannende weitere Bände freuen – mit der Hoffnung, dass am Ende alles gut wird.
Wie schon aus ihrer Kooperation bei „Kepler 62“ bekannt, erzeugen Timo Parvella und Pasi Pitkänenen eher mehr Düsternis als Licht, weswegen der Titel „Schatten“ auch gut für die neue Reihe passt. Mitten in einer weihnachtlichen Zeit und Welt angesiedelt, ist das Buch daher umso düsterer. Und doch ist es ein vielversprechender Anfang einer neuen Reihe, die man allen Fans nur empfehlen kann.
Details
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Originaltitel:Varjot 1: Helähdys
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Übersetzer*in:Stefan Moster
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Band:1
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Erschienen:08/2023
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Umfang:192 Seiten
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Typ:Hardcover
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Altersempfehlung:10 Jahre
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ISBN 13:9783845850825
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Preis (D):15,00 €