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Großeltern sind für Kinder besondere Bezugspersonen und haben auch eine wichtige Rolle innerhalb der Familie. Daher ist es für Kinder besonders hart, wenn Oma oder Opa schwer erkranken. Plötzlich ist nichts mehr, wie es einmal war. Friedbert Stohner greift in seinem Kinderbuch das Thema Demenz auf, das immer mehr Familien betrifft. Herausgekommen ist eine behutsam und heiter erzählte Familiengeschichte.

Im eigenen Leben verirrt

Bis ihr gebrochener Fuß verheilt war, sollte Oma zu Klara und Anton ziehen. Doch als Oma anfängt, seltsame Dinge zu tun und manchmal neben sich zu stehen, erkennen die Eltern, dass sie nicht mehr alleine wohnen kann. Bald schon suchen die Eltern das Gespräch mit ihren Kindern und erklären ihnen, dass Oma unter Demenz leidet. Einer Krankheit, bei der sich Oma in ihrem eigenen Leben verirrt hat und manchmal nicht mehr weiß, wo sie ist und wann sie ist. Von nun an ist Klaras und Antons Alltag mit der Sorge um Oma erfüllt. Denn die Krankheit schreitet voran und Oma passiert so manches Missgeschick. Doch zwischen all den traurigen Momenten gibt es auch komische Situationen, in denen die alte Dame die Familie zum Lachen bringt. Denn trotz der voranschreitenden Krankheit bewahrt sich Oma ihren Humor und ihre warmherzige Art.

Berührendes Kinderbuch

Auf ganz besondere Weise erzählt Friedbert Stohner in diesem Kinderbuch vom Thema Demenz. Dabei findet er nicht nur eine wunderbare Balance zwischen Ernsthaftigkeit und Witz, sondern er trifft auch einen authentischen Ton. Er begibt sich nicht nur auf Augenhöhe seiner jungen Leserschaft, er erzählt aus ihrer Perspektive und mit ihrer Stimme. Dafür lässt er die elfjährige Klara zu Wort kommen, die uns selbst von der Erkrankung der Oma und den damit einhergehenden Veränderungen in der Familie erzählt. Die Art und Weise, wie sie es tut, überzeugt. Vieles bekommt das Mädchen mit, anderes wird ihr erst durch Gespräche mit den Eltern bewusst. Diese doch sehr realistische Wahrnehmung des Mädchens überzeugt nicht nur, sie zeichnet auch ein berührendes Bild einer Familie, die in schweren Zeiten zusammenhält, sich gegenseitig unterstützt und der Oma einen würdevollen Lebensabend ermöglicht. Das gibt der Geschichte trotz aller Traurigkeit und Schwere auch immer wieder heitere Momente, in denen die Leserschaft schmunzeln kann.
Friedbert Stohner erzählt eine Geschichte, die ans Herz geht. Er zeigt uns eine Familie, vor der eine schwere Zeit liegt, die sie aber gemeinsam gut meistern. Und er tut noch etwas: Er erklärt Kindern behutsam was Demenz bedeutet und wie sie einen Menschen verändert. Das macht das Buch aktuell und gesellschaftsrelevant.

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