Ritter Rost

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Mittlerweile zwanzig Jahre ist es her, dass sich Jörg Hilbert und Felix Janosa zusammensetzten um ein Kindermusical zu schreiben. Sie nahmen ein wenig Blech, eine Registrierkasse, einen Drachen und ein Burgfräulein, ergänzten diese Zusammenstellung mit einigen Noten und Akkorden, dichteten lustige Texte dazu und heraus kam das erste Ritter Rost-Musical. Der Erfolg ließ sie weitere Werke verfassen, einen Kinofilm drehen und zu guter Letzt eine Fernsehreihe für den KiKa entwerfen. Nun feiert Ritter Rost sein zwanzigjähriges Jubiläum und was wäre da passender, als sich das Musicalbuch "Ritter Rost hat Geburtstag" einmal genauer anzusehen.

Schlecht gelaunt sitzt Ritter Rost vor seiner Geburtstagstorte und klagt sein Leid. Darüber, dass er wieder älter geworden ist und dass früher alles besser war. Weder Bös Geburtstagstorte noch Koks selbstgebasteltes Geschenk schaffen es, ihn aufzumuntern. Dabei hat Koks sich so viel Mühe gegeben und eine Zeitmaschine gebaut. Oder besser gesagt, eine Zeittaxi-Rufmaschine. Diese funktioniert sogar und nachdem Ritter Rost den Schalter betätigt hat, hält mit quietschenden Reifen E. M. C. Quadrat an. Er stellt sich als ihr Zeittaxifahrer vor, der sie zu jedem Zeitpunkt in der Geschichte vor- oder zurückfahren kann. Sofort wünscht Ritter Rost, zurück in seine Kindheit gebracht zu werden. Bö dagegen würde viel lieber zu ihrer Urururgroßmutter Lilly fahren und Koks zu seinem Opa in die Urzeit. Doch da passiert es. E. M. C. Quadrat verfährt sich und lässt die Freunde nicht in der Vergangenheit, sondern in der Zukunft aussteigen. Ob das mal gut geht?

"Ritter Rost hat Geburtstag" ist das sechste Musical aus der Feder von Jörg Hilbert und Felix Janosa. Es greift ein Thema auf, das alle Kinder mögen: den eigenen Geburtstag. Und es enthält noch etwas, das immer gut ankommt, eine Zeitreise.
Doch anders als die meisten Kinder kann sich Ritter Rost gar nicht über seinen Geburtstag freuen. Nicht nur, weil er von Koks kein teures, gekauftes Geschenk sondern nur ein selbstgebasteltes bekommt, sondern weil er sich auch alt fühlt. Alt und eingerostet. Ach wie gerne wäre er noch einmal jung und würde in der Zeit zurückreisen. Genau hier beginnt ein turbulentes Abenteuer, dass die Helden durch verschiedene Stationen der Zeit führt. Doch die Geschichte wäre langweilig, würde nicht irgendetwas schief gehen. Und das tut es auch, als das Zeittaxi nicht in die Vergangenheit, sondern in die Zukunft fährt.
Wie es sich für ein Musical gehört, ist der größte Teil der Geschichte mit Musik unterlegt. Wie man das in einem Bilderbuch darstellt? Zum einen durch Noten und Liedtexte, zum anderen auch mit der Beigabe einer Musik-CD. So auch beim vorliegenden Buch geschehen.
Diese Musik-CD enthält alle im Buch abgedruckten Lieder und natürlich auch den zwischendurch gesprochenen Text. So wird das Musicalbuch zu genau dem, was sein Name sagt.
Die Erzählung selbst bedient sich, wie bereits erwähnt, zweier immer funktionierender Elemente. Damit sie noch ein wenig heiterer, unterhaltsamer klingt, bringen die Autoren auch so manche Anspielung mit ein. Allerdings können diese oftmals nur von Erwachsenen verstanden und nachvollzogen sein. Kindern wird sich allerdings verschließen, warum der Taxifahrer E. M. C. Quadrat heißt und was es mit der Beschriftung des Kennzeichens des Taxis auf sich hat. Auch die Lieder enthalten so manche versteckte Andeutung, deren Sinn sich eher Erwachsenen erschließt.
Musikalisch kann man über die Lieder nichts Negatives sagen. Sie sind freilich keine musikalische Meisterleistung oder beinhalten raffinierte Arrangements. Doch sie bleiben im Ohr und so manches Stück wird man nach dem Hören vor sich hersummen. Gleichzeitig kommt einem das eine oder andere Lied vertraut vor. Vor allem bei "Die Wilde Lilly" glaubt man, dieses Lied bereits anderweitig gehört zu haben.

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